Thema Wohnfläche: Wünschen Sie sich auch mehr Platz?
Wer sich noch an die Wohnung oder das Haus seiner Großeltern oder Urgroßeltern erinnert, dem wird auffallen, dass sich die Größen von Zimmern und sogar ganzen Immobilien stark verändert haben. Und selbst die Erinnerung an die eigene Kindheit macht oft deutlich, dass man früher meistens weniger Platz hatte. Das Raumangebot ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich gestiegen.
Wünschen Sie sich auch mehr Platz und eine größere Wohnfläche, um all Ihre Wohnwünsche umsetzen zu können? Damit sind Sie nicht allein. Wie viel Platz die Deutschen tatsächlich zum Wohnen haben, hat nun eine aktuelle Studie untersucht.
Die Wohnfläche und der Wohlfühlfaktor – kulturelle Unterschiede
Statistisch gesehen haben die Deutschen im Laufe der Jahre immer mehr Wohnfläche zur Verfügung gehabt. Dabei gibt es jedoch zwischen den einzelnen Personengruppen deutliche Unterschiede. Zum Beispiel haben Menschen mit Migrationshintergrund viel weniger Platz als andere. Junge, moderne Singles leben hingegen in größeren Wohnungen. Und dass Kinder sich ein Zimmer teilen müssen, ist immer seltener der Fall, auch wenn es früher normal war. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) stellt online eine interaktive Grafik bereit, mit der sich leicht überprüfen lässt, wie viel Platz man selbst im Vergleich zu anderen hat.
Viel mehr Menschen leben allein
Wie werden die Daten in dieser Grafik berechnet? Verwendet werden Informationen aus dem sozioökonomischen Panel, das in einer Langzeitstudie Informationen über die Bevölkerung sammelt. Dafür werden jährlich etwa 30.000 Menschen in knapp 15.000 Haushalten befragt. Verarbeitet werden die Daten in der gleichnamigen Infrastruktureinrichtung am DIW Berlin. Dort wurde etwa ermittelt, dass der Anteil der Einpersonenhaushalte zwischen 1990 und 2018 von 34 Prozent auf 42 Prozent gestiegen ist.
Doch nicht nur diese Änderung der Struktur in der Gesellschaft, auch Zuwanderung, Abwanderung und eine sich wandelnde Demografie haben den Platzbedarf verändert. Zuletzt war es Corona, was zu veränderten Ansprüchen an die Wohnfläche und die Raumaufteilung führte. Zahlreiche Menschen arbeiteten nun um Homeoffice, Kinder wurden zu Hause beschult. Natürlich braucht man da mehr Platz und Ruhezonen in der Wohnung.
Wann ist man „reich“ an Wohnfläche, wie stellt sich das im Vergleich dar? Wer mehr als 41 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf hat, der gehört zu den oberen 50 Prozent derjenigen mit viel Platz. Die oberen zehn Prozent haben sogar 83 Quadratmeter pro Kopf. Dabei stehen Eigentümer im Vergleich besser da als Mieter, denn sie haben rund 125 Quadratmeter große Wohnungen, Mieter haben dagegen nur 75 Quadratmetern zur Verfügung.
Den meisten Platz haben ältere Menschen. Das könnte daran liegen, dass sie nach dem Auszug der Kinder in ihrer Immobilie geblieben sind. Die Zeit wird zeigen, wie sich die Wohnflächen im Lauf der Zeit entwickeln werden!
(Foto: © Erika Wittlieb, Pixabay)