Darlehen für Immobilien: Sie werden immer höher. Woran liegt das?
Die Zinsen sind ein wichtiger Faktor, wenn es um die wirtschaftliche Entwicklung geht. Die historisch niedrigen Zinsen, festgelegt von der EZB, haben dafür gesorgt, dass immer mehr Verbraucher sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen konnten und noch können. Noch nie war es so günstig, eine Immobilie zu finanzieren. Doch es gibt eine Entwicklung, die das Ganze verkompliziert und dafür sorgt, dass Darlehen für Immobilien trotz niedriger Zinsen immer höher werden: Die Preise für Immobilien steigen stetig an.
Darlehen für Immobilien, Angebot und Nachfrage
Preise werden wesentlich durch das Gesetz von Angebot und Nachfrage beeinflusst. Durch die niedrigen Zinsen wollten immer mehr Menschen bauen und kaufen, was die Preise in die Höhe trieb und immer noch treibt. Das führt dazu, dass Darlehen für Immobilien immer höher werden.
Im Durchschnitt nahmen Immobilienkäufer:innen im August 2021 durchschnittlich rund 312.000 Euro als Darlehen auf. Im Vorjahresmonat waren es noch 22.000 Euro weniger. Noch sind die Darlehen für die Verbraucher bezahlbar. Wie wird sich das Ganze entwickeln?
Die Standardrate und was sie aussagt
An der sogenannten Standardrate kann man sehen, wie sich die Zinsänderungen auswirken:
Ein Darlehen über 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehn Jahren Zinsbindung kostete im August 394 Euro. Zwei Monate zuvor waren es das erste Mal seit zwei Jahren wieder über 400 Euro gewesen, während es vor zehn Jahren noch 729 Euro gewesen waren.
Wie entwickelt sich der Anteil des Fremdkapitals bei Darlehen?
Der Anteil des Fremdkapitals bei den Immobilienfinanzierungen ist im Vergleich zum Vormonat um 0,68 Prozentpunkte gestiegen – der Eigenkapitalanteil ist also gesunken. Das Eigenkapital ist ein wichtiger Faktor. Denn durch die steigenden Preise werden auch die Nebenkosten immer höher, das sind die Kaufnebenkosten für Makler, Notar:in und Grunderwerbssteuer. Sie betragen rund um 15 Prozent des Kaufpreises und sollten im besten Fall aus eigener Tasche bezahlt werden können.
Die meisten Kreditnehmer entscheiden sich bei Darlehen für Immobilien für eine lange Zinsbindung. Im Schnitt sind es 13 Jahre. Das senkt das Risiko für Zinsänderungen.
(Foto: © Alexander Stein, Pixabay)