Erstmals seit rund zwei Jahren steigen die Immobilienpreise in Deutschland wieder. Im zweiten Quartal 2024 legten die Werte in allen Wohnsegmenten – Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser – im Vergleich zum Vorquartal zu und übertrafen dabei auch die aktuellen Inflationsraten.
Dies zeigt die jüngste Aktualisierung des German Real Estate Index (GREIX), einem Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, ECONtribute und des IfW Kiel. Für Immobilieninteressenten ist dies ein Hinweis, den Kauf nicht mehr lange hinauszuzögern. Für Verkäufer und Eigentümer bedeutet es, dass die Immobilienwerte wieder stabil sind.
Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 2,4 Prozent, Einfamilienhäuser verteuerten sich um 2,0 Prozent, und Mehrfamilienhäuser verzeichneten einen Preisanstieg von 4,4 Prozent, nachdem die Preise im Vorquartal noch um etwa 10,5 Prozent gefallen waren. Bei Mehrfamilienhäusern ist die Volatilität jedoch hoch, da hier weniger Transaktionen stattfinden, was die Aussagekraft der Zahlen einschränkt. Inflationsbereinigt haben Immobilien erstmals seit zwei Jahren wieder an Wert gewonnen.
Im Jahresvergleich (Q2 2024 gegenüber Q2 2023) liegen die Preise in allen Wohnsegmenten zwar noch im Minus, jedoch ist dieses Minus nun schon das dritte Quartal in Folge rückläufig. Experten sehen dies als Zeichen einer beginnenden Stabilisierung. Die Zahl der Immobilientransaktionen nimmt leicht zu, bleibt aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau und erreicht nur etwa 60 Prozent des Durchschnitts der Jahre 2019 bis 2021. Bei Neubauten liegt das Niveau sogar nur bei etwa 35 Prozent.
In den sieben größten deutschen Städten – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart – ist die Stabilisierung besonders deutlich. Die Preise für Eigentumswohnungen steigen im Vergleich zum Vorquartal durchweg oder bleiben nach vorherigen Anstiegen stabil. In Hamburg und Frankfurt sind die Preisanstiege mit 4,3 Prozent bzw. 3,7 Prozent am höchsten. Weitere Informationen zum German Real Estate Index (GREIX) finden Sie unter www.greix.de.
Foto / Grafik: © GREIX, Kiel Institut für Weltwirtschaft, ifw-kiel.de