Extreme Hitzewellen sind eine der gravierendsten Folgen des Klimawandels. Laut Prognosen des Deutschen Wetterdienstes werden solche Ereignisse in Deutschland künftig häufiger auftreten. Was sollten Immobilienbesitzer nun tun?
Vor allem vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Schwangere, Kinder und Pflegebedürftige sind besonders gefährdet. Immobilienbesitzer, Verwalter und Mieter sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, den Hitzeschutz als eine Investition in die Substanz und Zukunftsfähigkeit ihrer Gebäude zu verstehen. Der sommerliche Wärmeschutz beginnt bei der Fassade, geht über Fenster und Rollläden und umfasst auch Maßnahmen wie Dachbegrünungen oder Sonnenschutzverglasungen. Besonders effektiv sind außenliegende Verschattungen wie Markisen oder Fensterläden. Zudem können helle Fassadenfarben und spezielle Dachbeschichtungen die Aufheizung der Gebäude reduzieren. Bei Flachdächern bieten Dachbegrünungen nicht nur einen klimatischen Vorteil, sondern verlängern auch die Lebensdauer des Gebäudes. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung trägt ebenfalls zur Verbesserung der Luftqualität bei.
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hat nun neue Standards für den Hitzeschutz veröffentlicht. Die Expertenempfehlung zur Hitzeaktionsplanung (VDI-EE 3787 Blatt 13.3) beinhaltet sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen zur Reduzierung von Hitze in Innenräumen sowie zur besseren Stadtplanung und Gestaltung von Gebäuden. „Hitzeschutz ist präventiver Katastrophenschutz. Die Umsetzung dieser Aufgabe erfordert ein koordiniertes Vorgehen in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Umwelt und Krisenmanagement“, erklärt Dr. Thomas Griebe, Vorsitzender des VDI-Gremiums „Hitzeaktionsplanung“.
Das Deutsche Institut für Urbanistik unterstützt Städte und Gemeinden mit einer neuen Publikation, die praxisnahe Empfehlungen für die Entwicklung effektiver Hitzeaktionspläne liefert. Darin werden erfolgreiche Beispiele aus Deutschland und Frankreich vorgestellt. Die französischen Erkenntnisse zu Warnsystemen und Maßnahmen können auch in Deutschland wertvolle Impulse für den Umgang mit Hitzewellen geben.
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