Extreme Wetterereignisse mit Starkregen und Sturm nehmen auch in den Sommermonaten zu und werden immer bedrohlicher. Wie kann man sich davor schützen? Ist eine Elementarschadenversicherung für alle Hausbesitzer nötig oder handelt es sich dabei um eine Überregulierung?
In Deutschland sind nur etwa 54 Prozent aller privaten Wohngebäude gegen Naturgefahren wie Hochwasser und Überschwemmung versichert. Bereits 2023 stellten Bundesrat und Ministerpräsidentenkonferenz fest, dass der Schutz gegen Elementarschäden in Deutschland unzureichend ist. Die jüngste Hochwasserkatastrophe in Bayern und Baden-Württemberg hat die Diskussion erneut entfacht. Während die Bundesregierung derzeit an einer Angebotspflicht festhält, fordern die Länder eine Pflichtversicherung.
Schäden durch Sturm, Hagel und Blitzschlag sind durch die Gebäude- und Hausratversicherung abgedeckt. Um sich jedoch gegen Schäden durch Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben oder Schneedruck zu schützen, ist eine Elementarschadenversicherung notwendig, die oft als Ergänzung zur Gebäude- und Hausratversicherung abgeschlossen wird.
Die Verbraucherzentralen in Deutschland betonen, dass Versicherer die Annahme eines Antrags auf Elementarschadenversicherung nach der Schadenhistorie der letzten Jahre oder Jahrzehnte prüfen. Zudem müssen Versicherte bestimmte Pflichten erfüllen, damit die Versicherung im Schadensfall tatsächlich zahlt. Ob eine Elementarschadenversicherung sinnvoll ist, hängt vom individuellen Fall ab.
Durch den Klimawandel werden Extremereignisse wahrscheinlicher. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersuchen daher, wie Städte und Gemeinden die Versorgung und Sicherheit der Bevölkerung widerstandsfähiger gegen solche Krisen machen können. Dabei rücken sogenannte Microgrids in den Fokus. Diese dezentralen Systeme zur Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie sollen großflächige Stromausfälle im Stadtgebiet unwahrscheinlicher machen und die Funktion kritischer Infrastrukturen der Daseinsvorsorge sichern.
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