Wegen Corona: Zensus verschoben
Der Zensus ist eine statistische Erhebung rund um die Lebenssituation der Menschen in Deutschland. Wie leben sie, wie arbeiten sie? Früher war das unter dem Begriff: Volkszählung bekannt, die nicht immer auf Gegenliebe stieß. Viele Menschen wollten sich nicht „zählen“ lassen und schlugen den beauftragten Personen die Tür vor der Nase zu.
Der Zensus wird verschoben
Seit 2011 soll der Zensus EU-weit alle zehn Jahre durchgeführt werden. Doch die Erhebung wird 2021 nicht durchgeführt werden. Die Corona-Pandemie steht dem im Weg. Am 10. Dezember 2020 wurde beschlossen, dass der neue Stichtag für den Zensus der 15. Mai 2022 ist. Doch wozu werden diese Daten eigentlich konkret gebraucht?
Viele Entscheidungen, die in Städten, Gemeinden und im Bund getroffen werden, hängen eng mit den Bevölkerungs- und Wohnungszahlen zusammen. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme der Einwohnerzahl notwendig. Natürlich gibt es dafür jede Menge Daten in den Verwaltungsregistern, sodass viele Bürger gar nicht befragt werden müssen. Die vorhandenen Daten werden jedoch durch Stichproben ergänzt und es werden teilweise Gebäude und Wohnungen gezählt. Dafür sind Vor-Ort-Befragungen notwendig, die in Zeiten einer Pandemie natürlich nicht möglich sind.
Ermittelt werden folgende Daten:
- aktuelle Bevölkerungszahlen
- Daten zur Demografie, das heißt Alter, Geschlecht oder zum Beispiel Staatsbürgerschaft der Einwohnerinnen und Einwohner
- Daten zur Wohn- und Wohnungssituation wie durchschnittliche Wohnraumgröße, Leerstand oder Eigentümerquote
2022 wird gezählt
Hoffentlich wird es im nächsten Jahr problemlos möglich sein, die Befragungen rund um den Zensus durchzuführen. Sollte das der Fall sein, dann werden die Ergebnisse für die EU auf den 31. Dezember 2021 zurückgerechnet. Momentan wird davon ausgegangen, dass ausreichend Beamte zur Verfügung stehen werden, um diese umfangreichste, jemals durchgeführte statistische Erhebung in Deutschland zu machen. In Folge der Corona-Pandemie war dies auch aus personellen Gründen nicht realisierbar. Angestellte und Beamte der Kommunen und auch der statistischen Ämter wurden für Coronabezogene Aufgaben eingesetzt. So hatten und haben sie etwa die Nachverfolgung der Kontakte infizierter Personen zum Auftrag.
(Foto: © Wynn Pointaux, Pixabay)