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Heizen in der Übergangszeit

Menschen haben ein ganz unterschiedliches Bedürfnis nach Wärme. Während der eine die Heizung nie ganz aufdreht und lieber ein paar dicke Socken und eine dicke Jacke verwendet, um der Kälte zu entgehen, braucht der andere es kuschelig warm, um sich komfortabel zu fühlen. Beim Heizen in der Übergangszeit wird das besonders deutlich.

Die Heizperiode erstreckt sich vom 1. Oktober bis zum 30. April. In dieser Zeit muss die zentrale Heizungsanlage vom Vermieter so eingestellt werden, dass beim Heizen mindestens 20 bis 22 Grad Celsius erreicht werden. Allerdings gibt es einige Ausnahmen, die ebenfalls von Belang sind. Bevor man also wütend seinen Vermieter anruft, weil es einfach nicht warm genug wird, sollte man sich über die geltenden Regeln informieren.

Heizen in der Übergangszeit: Wie warm muss es sein?

Laut dem Deutschen Mieterbund (DMB) muss die Temperatur nachts zwischen 23.00 und 6.00 Uhr keineswegs den sonstigen Vorgaben entsprechen. In dieser Zeit genügt es, wenn die Wohnung auf 18 Grad Celsius geheizt werden kann. Entsprechend können die Thermostate abgesenkt werden.

Andererseits kann der Vermieter nicht einfach die Regeln ändern und eigenmächtig entscheiden, dass auch tagsüber 18 Grad Celsius ausreichend sind. Selbst eine entsprechende Klausel im Mietvertrag ist unzulässig.

Wohnungsmängel?

In manchen Wohnung können die Temperaturen im Winter nicht erreicht werden. Das heißt ganz klar, dass die Wohnung einen Mangel hat, der zur Minderung der Miete berechtigt. Drohen gar Gesundheitsschäden, kann der Mietvertrag fristlos gekündigt werden. Das gilt ebenfalls, wenn kein oder nur kaltes Wasser zur Verfügung steht. Das Wasser muss mindestens  40 bis 50 Grad Celsius haben.

Mieterpflichten rund um das Heizen in der Übergangszeit

Auch Mieter haben Pflichten, was das Heizen betrifft. Sie müssen die Wohnung ausreichend warm halten, damit keine Schäden durch eingefrorene Wasserleitungen entstehen. Bei Minusgraden gilt das auch, wenn sie sich im Urlaub befinden! Bei den Thermostatventilen muss dann mindestens die Frostschutzsicherung eingestellt werden oder jemand anderen mit der Betreuung der Wohnung beauftragen. Die Gebäudeversicherung, Hausrat- oder Haftpflichtversicherung treten für Schäden nämlich nur ein, wenn Mieter oder Vermieter die Sorgfaltspflichten eingehalten haben. 

(Foto: © Dimitri Houtteman, Pixabay)

Klimawandel hin oder her, im Herbst und Winter müssen wir trotz der gefürchteten Erwärmung heizen. Dann stellt sich manchmal die Frage: Lieber etwas frieren und mal einen dicken Pulli anziehen oder bei der nächsten Abrechnung die Hände über dem Kopf zusammenschlagen?

Eine alte Heizung geht ins Geld – Zeit, zu handeln!

Viele Heizungen verursachen hohe Betriebskosten. Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer, doch man fürchtet die Kosten einer Veränderung. Am Ende kann man jedoch gutes Geld sparen und die Umwelt schonen, wenn man alte und verschmutzte Komponenten austauschen lässt und sich um eine optimal eingestellte Regelung der Heizung bemüht. Nun steht die neue Heizperiode an, was für viele Immobilieneigentümer der Startschuss für einen Heizungscheck sein sollte!

Heizung alle zehn Jahre inspizieren lassen

Es gibt ein Informationsprogramm namens Zukunft Altbau, das sich mit ebendiesen Themen beschäftigt. Wann sollte man die Heizung unter die Lupe nehmen lassen? Einerseits bringen bauliche Veränderungen oft die Notwendigkeit keiner Inspektion der Heizung mit sich, andererseits kann sich auch die Nutzung von Räumen verändern. Eine Inspektion und Optimierung der Heizung kann bis zu zehn Prozent bei den Betriebskosten einsparen.

Wie sich ebenfalls sparen lässt, ist das Zusammenlegen der jährlichen Heizungswartung und des Heizungschecks. So lassen sich Kosten sparen. Frank Hettler von Zukunft Altbau erklärt, dass dieser Check bei einem kleinen Gebäude nur rund eine Stunde in Anspruch nimmt.

Geldbeutel und Klima profitieren

Es können sich jederzeit Schwachstellen und Mängel einschleichen, die man als Laie vielleicht nicht bemerkt, die die Heizung aber zu einer Kostenfalle machen. Gerade bei älteren Modellen lohnt sich ein Check.

Austauschen muss man die Heizung nach rund zwanzig Jahren. Manchmal kann es lohnenswert sein, schon vorher nach einem neuen Modell zu schauen. Es gibt Förderprogramme und Zuschüsse für neue und effiziente Heizungen. Beraten lassen kann man sich bei seinem Heizungsbauer, beim Schornsteinfeger und beim Energieberater. Auch die Initiative Zukunft Altbau gibt Auskunft, und zwar kostenlos am Beratungstelefon unter 08000 12 33 33 (Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr) oder per E-Mail an beratungstelefon@zukunftaltbau.de.

(Foto: © Werner Weisser, Pixabay)

Der Heizspiegel 2018 ist Teil einer Kampagne des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) mit dem Titel: „Mein Klimaschutz“.  Er soll Mieter und Eigentümer dabei unterstützen, ihren Energieverbrauch zu bewerten. Zudem liefert er wertvolle Tipps rund um das Thema effizientes Heizen.

Der Heizspiegel wurde von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online und dem Deutschen Mieterbund e. V. erstellt. Dafür wurden die Daten von rund 61.000 Gebäuden in Deutschland ausgewertet.

Die Entwicklung der Heizkosten hängt nicht nur vom Energieträger ab

Für 2017 lässt sich feststellen, dass sich die Heizkosten ganz unterschiedlich entwickelt haben. Heizöl wurde teurer, Bewohner mit diesem Energieträger mussten deutlich mehr zahlen als im Jahr zuvor. Erdgas und Fernwärme sind jedoch etwas günstiger geworden.

Weiterhin maßgeblich für die Kosten, die letztendlich für das Heizen anfallen, sind zudem die Effizienz der Heizung und natürlich auch der energetische Zustand des Hauses. Hier lässt sich rund die Hälfte der Kosten beim Heizen einsparen. Ein Beispiel aus dem Heizspiegel:

Für eine 70qm große Wohnung in einem energetisch top ausgestatteten Haus mussten Bewohner im Schnitt 520 Euro für das Heizen zahlen. Lag die Wohnung jedoch ein einem Mehrfamilienhaus mit geringem Energiestandard, war ein doppelt so hoher Betrag fällig, nämlich rund 1100 Euro. Wo mehr geheizt werden muss, fallen natürlich auch mehr klimaschädliche CO2-Emissionen an.

So kann jeder Heizkosten sparen

Nicht immer ist eine energetische Sanierung in greifbarer Nähe. Der Heizspiegel hat für diesen Fall zahlreiche nützliche Tipps, wie sowohl Mieter als auch Hausbesitzer Kosten – und CO2 – einsparen können. Ein paar dieser Tipps lassen sich sofort umsetzen:

– Die Raumtemperatur etwas absenken.

– Die Vorhänge abends schließen und dadurch die Wärme im Zimmer halten.

– Heizkörper regelmäßig entlüften, sie funktionieren dann besser.

– Richtig heizen im Winter.

– Lieber Duschen statt Baden – ein oft gehörter Rat.

– Die Hände lieber mit kaltem Wasser waschen. Wer Seife benutzt, entfernt dennoch Bakterien.