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Spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie steht eine natürliche und gesunde Umgebung bei Mietern wie Eigentümern wieder hoch im Kurs. Auch haben die hohen Lebenshaltungskosten in den Großstädten einen erheblichen Teil dazu beigetragen, dass Ruhe, Erholung und Gesundheit entscheidende Faktoren bei der Wohnungssuche geworden sind. Der Ökosystematlas des Statistischen Bundesamtes zeigt nun erstmals, wo genau in Deutschland klimawirksame Ökosysteme zu finden sind.

So gibt es in der Bundesrepublik zahlreiche Ökosysteme, deren Verbreitung allerdings je nach Region stark variiert. Diese Gebiete besitzen daher eine große Bedeutung hinsichtlich des Klimaschutzes sowie der Biodiversität. Dabei basiert der Ökosystematlas auf der lückenlosen Flächenbilanzierung aller Ökosysteme, welche nun erstmalig erfasst wurde. Ökosysteme wie beispielsweise Auenwälder oder Moore, die aufgrund ihrer Kohlenstoffspeicherung für die Klimaregulierung von großer Bedeutung sind, wurden flächenscharf dokumentiert, was die landschaftliche Vielfalt regional sichtbar macht.

Nutzerinnen und Nutzer des Ökosystematlas können sich für jede Gemeinde bzw. jeden Gemeindeverband in Deutschland umfangreiche Flächenangaben zu den 74 verschiedenen Ökosystemklassen anzeigen lassen. Auf diese Weise treten die regionalen Unterschiede zum Vorschein: Die Gemeinde Backnang im Südwesten Deutschlands beispielsweise hatte im Jahre 2018 mit rund elf Prozent (1.900 Hektar) ihrer Gemeindefläche den höchsten Anteil an Streuobstwiesen. Auch in der Gemeinde Wittstock/Dosse in Brandenburg war Heideland mit rund acht Prozent der Gemeindefläche landschaftsprägend.

Darüber hinaus wird die zeitliche Veränderung der Ökosysteme dargestellt: Nutzerinnen und Nutzern wird veranschaulicht, welche Unterschiede im Jahr 2018 im Vergleich zu 2015 aufgetreten sind.

Diese Flächenbilanz ist der erste Schritt hinsichtlich eines Aufbaus eines umfangreichen Berichtsystems der Ökosystemgesamtrechnungen. 2022 sollen dann die genauen Zustände der Ökosysteme dokumentiert werden. Der Atlas ist unter den Stichwörtern Destatis Oekosystematlas im Internet zu finden.

Landleben

Die Entscheidung für das Leben in der Stadt oder auf dem Land ist eine Entscheidung, die das ganze Leben beeinflusst. Spielen die Kinder im eigenen Garten oder wachsen sie ganz selbstverständlich in einer kulturellen Vielfalt auf? Kuschelt man gemütlich vor dem eigenen Kamin und trifft sich mit befreundeten Pärchen oder verbringt man seine Abende in einer Bar, auf einem Konzert oder bei einem Kochkurs? Junge Leute zwischen 18 und 29 leben am häufigsten in der Stadt, während ältere Menschen das Landleben bevorzugen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung. Die steigenden Kosten in der Stadt machen das Leben außerhalb aber immer attraktiver.

Landleben: Die Herausforderungen ländlicher Räume

Mehr als die Hälfte der Deutschen leben auf dem Land, in Dörfern, Klein- und Mittelstädten, die verschiedene Wirtschaftsstrukturen und Landnutzungsmuster aufweisen. Mit welchen Herausforderungen diese Gebiete zu kämpfen haben, ist in einem aktuellen Themenheft namens „Ländliche Räume“ aufgeführt, das von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Thünen-Instituts für Ländliche Räume herausgegeben wurde. Es kann unter www.bpb.de kostenlos geladen werden.

Die Lebensqualität auf dem Land hängt wesentlich mit der vorhandenen Infastruktur zusammen. Gibt es einen Kindergarten, eine Schule in der Nähe, Möglichkeiten zum Einkaufen und eine ärztliche Versorgung? In den sogenannten Speckgürteln der Städte leben immer mehr junge Familien, die zur Arbeit in die Stadt pendeln. Sie sind unabhängig und mobil und wollen den Kindern ein möglichst unbeschwertes Leben in einer übersichtlichen Umgebung bieten. Mit steigendem Alter sinkt jedoch die Mobilität und das Landleben kann zu einer Falle werden.

Heimat 2.0: ein neues Bundesprogramm

In den letzten Jahrzehnten gab es viele Umbrüche und Veränderungen und die Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Deutschland unterliegen immer noch einem rasanten Wandel. Das wirkt sich auf die strukturschwachen ländlichen Gebiete oft problematisch aus. Nun gibt es ein neues Bundesprogramm namens „Heimat 2.0“, das vom Bundesministerium des Inneren für Bau und Heimat gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) initiiert wurde. Im Rahmen dieses Programms soll in Modellregionen nach digitalen Lösungen für die Herausforderungen gesucht werden.