Stadt oder Landleben? Eine schwere Entscheidung
Die Entscheidung für das Leben in der Stadt oder auf dem Land ist eine Entscheidung, die das ganze Leben beeinflusst. Spielen die Kinder im eigenen Garten oder wachsen sie ganz selbstverständlich in einer kulturellen Vielfalt auf? Kuschelt man gemütlich vor dem eigenen Kamin und trifft sich mit befreundeten Pärchen oder verbringt man seine Abende in einer Bar, auf einem Konzert oder bei einem Kochkurs? Junge Leute zwischen 18 und 29 leben am häufigsten in der Stadt, während ältere Menschen das Landleben bevorzugen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung. Die steigenden Kosten in der Stadt machen das Leben außerhalb aber immer attraktiver.
Landleben: Die Herausforderungen ländlicher Räume
Mehr als die Hälfte der Deutschen leben auf dem Land, in Dörfern, Klein- und Mittelstädten, die verschiedene Wirtschaftsstrukturen und Landnutzungsmuster aufweisen. Mit welchen Herausforderungen diese Gebiete zu kämpfen haben, ist in einem aktuellen Themenheft namens „Ländliche Räume“ aufgeführt, das von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Thünen-Instituts für Ländliche Räume herausgegeben wurde. Es kann unter www.bpb.de kostenlos geladen werden.
Die Lebensqualität auf dem Land hängt wesentlich mit der vorhandenen Infastruktur zusammen. Gibt es einen Kindergarten, eine Schule in der Nähe, Möglichkeiten zum Einkaufen und eine ärztliche Versorgung? In den sogenannten Speckgürteln der Städte leben immer mehr junge Familien, die zur Arbeit in die Stadt pendeln. Sie sind unabhängig und mobil und wollen den Kindern ein möglichst unbeschwertes Leben in einer übersichtlichen Umgebung bieten. Mit steigendem Alter sinkt jedoch die Mobilität und das Landleben kann zu einer Falle werden.
Heimat 2.0: ein neues Bundesprogramm
In den letzten Jahrzehnten gab es viele Umbrüche und Veränderungen und die Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Deutschland unterliegen immer noch einem rasanten Wandel. Das wirkt sich auf die strukturschwachen ländlichen Gebiete oft problematisch aus. Nun gibt es ein neues Bundesprogramm namens „Heimat 2.0“, das vom Bundesministerium des Inneren für Bau und Heimat gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) initiiert wurde. Im Rahmen dieses Programms soll in Modellregionen nach digitalen Lösungen für die Herausforderungen gesucht werden.