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Die Schwerpunkte, auf die Wohnungssuchende besonderen Wert legen, haben sich während der Coronapandemie verändert – unabhängig davon, ob eine Mietwohnung oder ein Eigenheim gesucht wird. Zu den wichtigsten Kriterien gehören jetzt auch ein Balkon, eine Terrasse oder ein Garten.

Vielen Menschen ist es wichtig geworden, einfach nach draußen treten zu können und einen eigenen Aufenthaltsort im Freien zu haben. Die meisten sind bereit, dafür einen höheren Kaufpreis oder eine höhere Miete zu zahlen. Nach einer Studie von bulwiengesa werden bei Eigentumswohnungen im Vergleich zu Mietwohnungen in allen deutschen Zentren, den sogenannten A-Städten, Preisaufschläge für Balkone verlangt. In der Höhe des Aufschlags zeigen sich Unterschiede von fast vier Prozent. Bei Mietwohnungen werden für einen Balkon Mietpreisaufschläge zwischen drei und fünf Prozent gezahlt.

Der Balkonanbau ist daher eine beliebte Modernisierungsmaßnahme für Altbauten. Der Außenfreiraum steigert neben der Wohnfläche auch die Wohnqualität und den Wert der Immobilie.

Für den nachträglichen Balkonanbau ist in den meisten Fällen eine Baugenehmigung notwendig. Eine wichtige Rolle spielt auch der Grundriss der Wohnungen. In den meisten Fällen wird ein Balkon so platziert, dass er vom Wohnzimmer oder der Küche begehbar ist. Für den Zugang kann oft ein vorhandenes Fenster vergrößert werden. Damit ein Tisch, mehrere Stühle und Pflanzenkübel ausreichend Platz haben, ist eine Größe von mindestens zehn Quadratmetern empfehlenswert.

Der selbsttragende Vorstellbalkon ist die günstigste Variante, um einen Neu- oder Altbau mit einem Balkon auszustatten. Dabei wird der Balkon auf vier Stützen gebaut, die auf Fundamenten vor dem Gebäude ins Erdreich versenkt werden und mit der Fassade verankert sind. Ein freitragender Balkon bietet sich an, wenn vor dem Haus keine Stützen platziert werden können. Er wird durch Stahlträger an der Hauswand montiert oder unsichtbar mit der Geschossdecke verbunden. Diese Variante ist aufwendiger in Planung und Umsetzung. In Wohnungseigentümergemeinschaften bedarf ein Balkonanbau als bauliche Veränderung der Zustimmung aller Eigentümer.

kaufen oder mieten

Ob Verbraucher sich für das Kaufen oder Mieten entscheiden, ist nicht nur eine Frage des Geldbeutels, sondern auch der persönlichen Einstellung. Während Eigenheimbesitzer die Sicherheit der eigenen vier Wände schätzen und das gute Gefühl genießen, etwas für ihre Altersvorsorge getan zu haben, lieben Mieter die Flexibilität ihres Lebensstils. Einfach gehen zu können, wenn es einem nicht mehr gefällt oder die Arbeitssituation sich verändert bedeutet, persönliche Freiheit zu haben. Zudem muss man sich nicht um Instandhaltungen oder Reparaturen kümmern. So hat jedes der beiden Lebenskonzepte seine Vor- und Nachteile und warum sich jemand für das eine oder andere entscheidet, ist nicht nur eine Frage des Geldes.

Ob kaufen oder mieten günstiger ist, hängt vom Markt ab

Es lässt sich nicht allgemein sagen, ob kaufen oder mieten günstiger ist, sondern es hängt immer von den individuellen Umständen und vor allem der aktuellen Marktlage ab. Eine Phase, wie wir sie aktuell erleben, dass sowohl die Kaufpreise als auch die Mieten steigen, kommt irgendwann an ihre natürlichen Grenzen. In den Großstädten ist das bereits jetzt zu beobachten. Dennoch bleibt die Lage angespannt, weil die Zahl der Haushalte schneller wächst als die Neubauzahlen.

Doch stehen Kaufen oder Mieten eigentlich in Konkurrenz zueinander? Das lässt sich so nicht sagen. Die meisten Deutschen haben den Wunsch nach den eigenen vier Wänden verinnerlicht und sehen die Zeit als Mieter eher als vorübergehend an. Das könnte sich jedoch dann ändern, wenn die Mieten deutlich günstiger wären, als es die Belastung durch ein Eigenheim ist.

Das sagt der Postbank Wohnatlas 2021

Der Postbank Wohnatlas 2021 hält fest: Nur in knapp jedem achten Landkreis bzw. Stadt sei es günstiger, Eigentum zu erwerben als zur Miete zu wohnen. Dennoch sei es für 90 % der Durchschnittsverdiener noch möglich, Wohneigentum zu finanzieren.

Die Studie vergleicht die regelmäßigen Kosten der beiden Wohnformen Miete und Eigentum. Dabei wird jedoch die Wertsteigerung von Immobilien nicht berücksichtigt, die sich nach bereits nach wenigen Jahren positiv auf das Vermögen der Eigentümer auswirkt und überwiegend der Alterssicherung dient.

 

 

(Foto: © Tamas Prencsok, Pixabay)