Niedrige Inflation schafft Raum für Zinssenkungen
Die Inflationsrate in der Eurozone ist erstmals seit Jahren wieder unter die Marke von zwei Prozent gefallen, was die Aussicht auf Zinssenkungen erheblich verbessert. Die jüngste Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte zu senken, bringt sowohl für die Wirtschaft als auch für Immobilienkäufer mehr Spielraum.
Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, erläutert: „Damit hat die EZB den Konjunktursorgen im Euroraum stärker Rechnung getragen.“ Die Inflationsrate, die auf 1,7 Prozent gefallen ist, gibt der EZB den erforderlichen Spielraum.
Die EZB rechnet damit, dass die Inflation in den nächsten Monaten ansteigen wird, bevor sie im kommenden Jahr auf ihr Zielniveau zurückkehrt. Die Binneninflation bleibt hoch, da die Löhne weiter steigen. Der Bankenverband schätzt, dass im November und Dezember 2024 Inflationsraten von bis zu 2,5 Prozent für die gesamte Eurozone möglich sind.
Bis vor kurzem hatte der Markt lediglich mit einer Zinssenkung bis Ende des Jahres gerechnet, jedoch erfolgten diese nun schneller als erwartet. Dies führte dazu, dass die Bauzinsen gesenkt wurden. Vor einem Jahr war die Situation noch ganz anders, da die Zinsen rasant und stark angestiegen waren. Derzeit stabilisiert sich das Zinsniveau jedoch und bewegt sich seit Monaten mit geringen Schwankungen. Auch die Immobilienpreise haben sich im Vergleich zum Herbst 2022 stabilisiert.
Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts, begrüßt die Zinssenkung der EZB und kommentiert: „Angesichts sinkender Inflation und schwacher Konjunktur, insbesondere in Deutschland, aber auch im Euroraum insgesamt, ist die Senkung des Leitzinses der EZB gut begründet.“
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die dritte Leitzinssenkung der EZB in Folge den privaten Immobilieninteressenten bessere Perspektiven beim Kauf und der Finanzierung von Immobilien eröffnet.
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