Balkonkraftwerk: Solarenergie kann jetzt fast jeder nutzen
Sonne und Wasser haben einst das Leben auf der Erde ermöglicht. Um angesichts der Klimakrise die Nutzung der Sonnenenergie voranzutreiben, haben Bundestag und Bundesrat das Solarpaket verabschiedet. Unter anderem sollen Balkonkraftwerke jetzt schneller und einfacher nutzbar werden.
Das Solarpaket enthält zahlreiche Maßnahmen, die den Ausbau der Solarenergie und ihre Verbreitung in der Gesellschaft ermöglichen. Der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien ist entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen. Die Minisolaranlage auf dem Balkon oder die Photovoltaikanlage auf dem Mehrfamilienhaus soll unbürokratischer möglich sein. Künftig können Privatpersonen Minisolaranlagen ohne aufwändige Antragsverfahren betreiben. Die umfangreichen Regelungen für Solaranlagen auf Äckern und Feldern werden abgebaut und Vermieter können Photovoltaik-Strom für ihre Mieter im Mehrfamilienhaus produzieren.
In der Praxis sind noch nicht alle Details geklärt, aber rechtlich ist der Weg frei. Dabei geht es um die Umstellung der bisher in Deutschland üblichen Steckdosen-Einspeiseobergrenze auf die international üblichen 800 Voltampere. Für die meisten Steckdosen-Solaranlagen entfällt mit dem Solarpaket nun die Begrenzung auf 600 Voltampere. Balkonanlagen müssen nach Inkrafttreten des Gesetzes nicht mehr beim Netzbetreiber, sondern nur noch im Marktstammdatenregister bei der Regulierungsbehörde angemeldet werden.
Die Stiftung Warentest hat marktübliche Balkonkraftwerke getestet. Zwar konnten alle Strom erzeugen und direkt verbrauchen, aber drei Anlagen fielen durch, weil ihre Wechselrichter andere Elektrogeräte oder Funkverbindungen stören. Nur eine von acht Anlagen ist gut. Die Anlagen kosten zwischen 500 und 900 Euro. Die Preise sind in Bewegung, Tendenz fallend. Die Testergebnisse zeigen, welche Wechselrichter Probleme machen, welche Balkon-Solaranlagen am meisten Strom liefern und welches Kraftwerk Testsieger wurde.
Tipp: Die Testergebnisse finden Sie unter www.test.de/balkonkraftwerk-test-5501703-0 (für 4,90 Euro).
(Foto: © Torsten Simon, Pixabay)