Glasfaser: Der Stand der Digitalisierung in Deutschland
Verfügen Sie über einen Glasfaseranschluss? Dann gehören Sie zu den glücklichen 30 Prozent der Deutschen, die Zugang zu schnellem Internet haben – auch wenn noch nicht alle tatsächlich angeschlossen sind. Doch wie steht es insgesamt um die Digitalisierung in Deutschland?
Im August 2022 haben das Bundesdigitalministerium und die Bundesregierung erstmals eine eigene Digitalstrategie verabschiedet, um zentrale Maßnahmen zur Digitalisierung umzusetzen. Seitdem ist einiges passiert: Gigabit-Anschlüsse sind für 74 Prozent der Haushalte verfügbar, und fast ein Drittel der Haushalte kann auf Glasfaseranschlüsse zugreifen. Innerhalb eines Jahres ist die Verfügbarkeit von Glasfaser um 50 Prozent gestiegen.
Die Digitalisierung fördert Bildung und Qualifizierung, verbessert effiziente Verwaltungsprozesse, reduziert Bürokratie und verändert die Arbeitswelt. Ein Ausbau der Digitalisierung würde das Leben vieler Menschen erleichtern – ob bei der Beantragung eines neuen Personalausweises, der Ummeldung des Wohnsitzes, der An- und Abmeldung eines Autos oder der Einreichung eines Bauantrags.
Deutschland hat eine der höchsten 5G-Abdeckungen in Europa. Millionen Bürger nutzen bereits das elektronische Rezept und profitieren vom digitalen Deutschlandticket, das über Tarifgrenzen hinweg gilt. Die elektronische Patientenakte wird ab dem 15. Januar 2025 als Opt-Out-Anwendung eingeführt.
Im weltweiten Vergleich ist Deutschland jedoch nicht führend. Südkorea hat mit 89 Prozent den höchsten Glasfaseranteil aller OECD-Länder, gefolgt von Japan, Island, Spanien und Schweden. Deutschland liegt mit einem Glasfaseranteil von etwa zehn Prozent auf Platz 36 im Länderranking.
Die Bundesregierung hat sich im Rahmen ihrer Gigabitstrategie das Ziel gesetzt, Deutschland bis 2030 flächendeckend mit Glasfaser zu versorgen. Laut der 6. Gigabit 2024 Studie wird es Mitte 2024 in Deutschland 45,9 Millionen Haushalte mit Glasfaseranschluss geben – über zwei Millionen mehr als Ende 2023.