Neue Eigentumsförderung für Familien
Die Bundesregierung will die Wohneigentumsförderung für Familien wieder einführen. Das entsprechende KfW-Programm werde voraussichtlich ab ersten Juni starten, sagte die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“.
Pro Jahr sollen dafür 350 Millionen Euro zur Verfügung stehen, die über zinsgünstige Kredite weitergegeben werden. Förderberechtigt sind Familien mit einem Jahreseinkommen von bis zu 60.000 Euro, plus 10.000 Euro für jedes Kind. Gefördert werden sollen nur Neubauten zur eigenen Wohnnutzung, die mindestens den Standard klimafreundliches Gebäude (KFG) Basisstufe erfüllen.
Der Wohnungsbau, insbesondere der Einfamilienhausbau hatte mit der Einführung des Bau-kindergeldes eine Sonderkonjunktur erfahren, die mit dem Auslaufen der Förderung zu-sammenbrach. Klara Geywitz kann jedoch „keinen direkten Zusammenhang erkennen zwi-schen Zuschüssen und Fertigstellungen“. Milliardensummen im Neubaubereich, die über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ausgezahlt wurden, hätten sich überhaupt nicht in steigenden Fertigstellungen niedergeschlagen.
„Der Einbruch der Wohnungsbauzahlen im vergangenen Jahr ist auch das Ergebnis einer Politik, die sich gegen das Eigenheim richtet“, sagt dagegen der Geschäftsführer des Bau-herren-Schutzbundes, Florian Becker. Viele widersprüchliche Signale verunsicherten private Bauherren in der aktuellen Situation.
Tatsächlich ist die Fördersumme von insgesamt 350 Millionen Euro im Jahr für die Eigen-tumsförderung angesichts der durch die Inflation bedingte deutliche Verteuerung der Bau-kosten und die drastische Erhöhung der Bauzinsen sehr niedrig.
Die Regierungskoalition setzt ihren Schwerpunkt sichtbar nicht auf den Bau von Eigenhei-men auf der grünen Wiese, sondern möchte dem Bau von bezahlbaren Wohnungen und So-zialwohnungen den Vorzug geben, weil die am dringendsten gebraucht würden. Laut aktuel-ler Wohnungsbaustudie des Pestel Instituts fehlen in Deutschland über 700.000 Wohnungen.
(Foto: © Angel Garcia, Pixabay)