Lebensqualität: Wohnen und Verkehr
Viele Bundesbürger wünschen sich weniger Verkehr in den Städten und eine klimafreundliche Mobilität, insbesondere im Zusammenhang mit dem Wohnen. Dennoch sind nicht alle Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität populär. Während Tempolimits weitgehend akzeptiert werden, stößt die City-Maut auf wenig Zustimmung, wie eine Umfrage des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) zeigt.
In den letzten Jahren hat die Zahl großer, spritfressender und schneller Autos auf den Straßen zugenommen. Deutschland ist nach wie vor das einzige Land in Europa ohne Tempolimit. Umweltverbände und Verkehrssicherheitsorganisationen fordern daher die Einführung eines generellen Tempolimits auf deutschen Autobahnen. Ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und Tempo 30 innerorts würde den CO2-Ausstoß sofort senken, argumentiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
Die RWI-Studie zur Akzeptanz von 25 verkehrspolitischen Maßnahmen in der deutschen Bevölkerung für das Jahr 2024 zeigt, dass die meisten Befragten zustimmen, wenn Alternativen zum Auto attraktiver gemacht werden. Sinkt die Zustimmung jedoch, wenn der Autoverkehr teurer oder unattraktiver wird.
Eine bisher umstrittene Maßnahme findet nun hohe Zustimmung: 63 Prozent der Befragten befürworten die Einführung von Tempo 130 auf Autobahnen. Auch die Zustimmung zur Erhöhung der Parkgebühren ist gestiegen. Die Ergebnisse des RWI zeigen jedoch auch, dass die Zustimmung zu den 25 abgefragten Maßnahmen stark schwankt.
Die geringste Zustimmung findet eine Autoabgabeprämie – eine Geldzahlung gegen Abmeldung des Verbrenners – mit einer Zustimmungsrate von 19 Prozent. Ähnlich unbeliebt sind die City-Maut, ein Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 und eine generelle Pkw-Maut, mit Zustimmungswerten zwischen 22 und 24 Prozent. Im Gegensatz dazu befürworten rund 73 Prozent der Befragten den Ausbau von Fahrradwegen. Die Fortführung des Deutschlandtickets findet mit rund 70 Prozent ebenfalls große Zustimmung. Auch die Ausweisung von Bus- und Bahnspuren auf staubelasteten Straßen wird von 67 Prozent der Befragten unterstützt.
Foto: © Pascal König, Pixabay