Knapper Wohnraum: Mieter wohnen immer beengter
Die steigenden Mieten in deutschen Großstädten zeigen ihre Auswirkung in vielen Bereichen. Der Wohnflächenkonsum eines durchschnittlichen Mieterhaushaltes ist um drei Quadratmeter zurückgegangen. Dieser Wert entstand zwischen den Jahren 2010 und 2017. Berechnet wurde der Wert durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Durch die geänderten Bedingungen passt sich die Bevölkerung an, indem sie auf kleinerem Wohnraum lebt.
Überbelegte Wohnungen und ihre Folgen
Eine Überbelegung des Wohnraumes bringt unter Umständen unerwünschte Folgen mit sich. Im Jahr 2017 waren sieben Prozent der Wohnungen von diesem Problem betroffen. Wann spricht man von einer Überbelegung?
- Der Haushalt verfügt über zu wenig Zimmer im Verhältnis zur Personenzahl
- Mindestens einer der folgenden Räume existiert nicht: ein Raum pro Paar, ein Gemeinschaftsraum, ein Raum pro weiterer Person ab 18 Jahren, ein Raum für zwei Kinder unter 12 Jahren, ein Raum für zwei Kinder desselben Geschlechts zwischen 12 und 17 Jahren, ein Raum je Kind zwischen 12 und 17 Jahren, wenn sie unterschiedlichen Geschlechts sind.
Eine Wohnung ist zum Beispiel dann überbelegt, wenn sich drei Kinder ein Kinderzimmer teilen. Auch wenn das Schlafzimmer der Eltern zugleich als Wohnzimmer genutzt wird, gilt der Wohnraum als beengt.
Betroffene Personengruppen
Besonders alleinerziehende und deren Kinder sind von einem überbelegten Wohnraum betroffen. Auch Personen, welche von Armut gefährdet sind, leben zu 19 Prozent in einem beengten Wohnraum. Viele europäische Länder sind dabei aber deutlich mehr betroffen als Deutschland. In folgenden Ländern leben über 40 Prozent der Bevölkerung in einer beengten Wohnung: Lettland, Ungarn, Polen, Bulgarien und Rumänien. Der europäische Durchschnitt liegt bei etwa 16 Prozent. Personen mit ausländischem Pass sind dabei häufiger betroffen, als Erwachsene mit einem deutschen Pass. Auch Stadtbewohner sind häufiger betroffen: Sie leiden dreimal so häufig an Wohnungsknappheit wie Mieter in ländlichen Gebieten.