Studie: Der Traum vom Wohnen
Es muss nicht gleich ein Schloss sein: Die Wohnwünsche der Deutschen bleiben größtenteils realistisch und bodenständig. Dennoch klaffen Wunschvorstellungen und tatsächliche Möglichkeiten häufig weit auseinander.
Gerade in Zeiten vielfältiger Krisen dienen Wohnträume als Entwurf für ein besseres Leben. Eine aktuelle Untersuchung von Interhyp zeigt, welche Hoffnungen, Sorgen und Erwartungen rund 1.500 Teilnehmende mit ihrem Wohnumfeld verbinden – und welche Auswirkungen das auf den Immobilienmarkt hat.
Das Zuhause gewinnt zunehmend an Bedeutung als persönlicher Schutzraum. Besonders in herausfordernden Zeiten wünschen sich 93 Prozent einen sicheren Ort, an den sie sich zurückziehen können. 80 Prozent möchten langfristig in ihrem Zuhause bleiben. „Je unüberschaubarer die Außenwelt, desto größer wird das Bedürfnis nach Kontrolle und Selbstwirksamkeit in den eigenen vier Wänden“, betont Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin bei Interhyp.
Das freistehende Einfamilienhaus bleibt mit 54 Prozent weiterhin die beliebteste Wohnform, auch wenn der Wert leicht unter dem Vorjahr liegt. Parallel steigt das Interesse an praktischeren Alternativen: Doppelhaushälften (plus drei Prozent) und Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (plus fünf Prozent) gewinnen an Attraktivität.
Insgesamt werden die Wohnträume nüchterner und stärker an den Alltag angepasst. Der Wunsch nach Veränderung ist dennoch ausgeprägt: 60 Prozent wünschen sich eine Wohnsituation, die besser zu ihrem aktuellen Lebensstil passt.
Viele empfinden den Immobilienmarkt als belastend – 63 Prozent nehmen ihn als schwierig oder blockiert wahr. 60 Prozent glauben, dass sie sich ein anderes Objekt derzeit nicht leisten können. Mehr als die Hälfte hält Wohnraum in Deutschland für generell knapp. Der Wunsch nach Eigentum bleibt jedoch ungebrochen groß: Ein schönes Zuhause rangiert direkt hinter der Gesundheit unter den wichtigsten Lebenszielen.
Rund zwei Drittel der Mieter würden gerne in die eigenen vier Wände ziehen. Die Hürden sind jedoch hoch: 75 Prozent sehen sinkende Immobilienpreise als wichtigste Voraussetzung für einen Kauf, 53 Prozent wünschen sich niedrigere Kreditzinsen.
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