Mieterhöhung: Was erlaubt und was zu beachten ist
Die Lage auf dem Mietwohnungsmarkt spitzt sich weiter zu. Die Angebotsmieten sind in den vergangenen zwölf Monaten vielerorts weiter gestiegen. In 69 von 80 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern sind die Mieten innerhalb eines Jahres gestiegen. Bis zu 20 Prozent Mieterhöhung innerhalb von drei Jahren sind erlaubt. Mit einer Entspannung ist vorerst nicht zu rechnen.
Hier erfahren Sie in Kürze das Wichtigste zum Thema Mieterhöhungen: Wer neu in eine Mietwohnung eingezogen ist oder eine Mieterhöhung erhalten hat, kann sich darauf verlassen, dass die Miete für mindestens 15 Monate unverändert bleibt. Frühestens ein Jahr nach dem Einzug oder nach der letzten Mieterhöhung kann ein neues Mieterhöhungsverlangen gestellt werden. Ist das Mieterhöhungsverlangen berechtigt, wird die erhöhte Miete ab dem dritten Monat fällig.
Miete und Mieterhöhung sind im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt. Der Vermieter kann die Miete an die ortsübliche Höhe anpassen. Die Ortsüblichkeit ergibt sich aus dem Mietspiegel der Kommune. Gibt es keinen Mietspiegel, kann sich der Vermieter auf den Preis von drei Vergleichswohnungen oder auf ein Sachverständigengutachten berufen.
Wird eine Mietwohnung modernisiert, kann die Miete ebenfalls erhöht werden. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich tatsächlich um Modernisierungsmaßnahmen handelt – wie etwa den Einbau eines Aufzugs, den Anbau von Balkonen, eine bessere Wärmedämmung oder eine Solaranlage – und nicht um Instandhaltungsmaßnahmen, zu denen der Vermieter grundsätzlich verpflichtet ist. Modernisierungsmaßnahmen erhöhen den Wert der Mietsache. Vermieter dürfen deshalb acht Prozent der Kosten auf die Jahresmiete umlegen. Die Umlage von Instandsetzungskosten ist stark reglementiert. Mieterhöhungen sind auf zwei bzw. drei Euro pro Quadratmeter und Monat innerhalb von sechs Jahren begrenzt.
Aufgrund neuer staatlicher Vorgaben zur energetischen Sanierung werden in den kommenden Jahren viele Altbauten saniert werden müssen. Bisher wird in Deutschland nur etwa ein Prozent des Gebäudebestandes pro Jahr saniert. Um die Klimaziele zu erreichen, müsste es doppelt so viel sein. Derzeit stehen den wünschenswerten Sanierungen die enorm gestiegenen Baukosten und die hohen Zinsen entgegen.
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