Immer mehr Menschen pendeln in die Städte
Wohnraum bleibt in Deutschland knapp – und teuer. Allein im ersten Halbjahr 2025 sind die Angebotsmieten im Bestand in den wirtschaftsstärksten Städten um vier Prozent, in Mittelstädten um drei Prozent und in den Großstädten um fünf Prozent gegenüber Ende 2024 gestiegen. Außerhalb urbaner Zentren wohnen Menschen dagegen meist günstiger.
Während die Städte die meisten Arbeitsplätze bieten, mangelt es dort an ausreichend bezahlbaren Wohnungen. Daher entscheiden sich viele Beschäftigte fürs Pendeln. Laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) fuhren zum Stichtag 30. Juni 2024 rund 21 Millionen Erwerbstätige zur Arbeit in eine andere Kommune – etwa 110.000 mehr als im Jahr zuvor.
Nahezu sieben Millionen Menschen reisen täglich aus dem Umland in eine der 80 deutschen Großstädte ein – ein Plus von rund 80.000. München ist weiterhin der bedeutendste Arbeitsplatzmagnet: 458.400 der dort Beschäftigten leben außerhalb der Stadtgrenzen. Dahinter folgen Frankfurt am Main (415.600), Berlin (398.900), Hamburg (396.300) und Köln (317.000). Den stärksten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet Köln mit 11.200 zusätzlichen Einpendelnden, danach Frankfurt am Main mit 10.800, Berlin mit 7.700 und Düsseldorf mit 4.900.
Im Durchschnitt beträgt der einfache Arbeitsweg 17,2 Kilometer. Insgesamt 7,23 Millionen Personen pendeln mehr als 30 Kilometer, 4,05 Millionen legen über 50 Kilometer zurück, und 2,36 Millionen fahren sogar täglich mehr als 100 Kilometer.
Um die Auswirkungen des wachsenden Pendelverkehrs abzufedern, braucht es Investitionen: leistungsfähiger Nahverkehr, sichere Radwege und Radschnellverbindungen sowie flexible Arbeitsformen wie Homeoffice und Co-Working-Spaces können spürbare Entlastung bringen.
Ob sich das Pendeln für Einzelne lohnt, hängt stark vom persönlichen Lebensstil ab. Menschen, die besonderen Wert auf ein großzügiges, bezahlbares Zuhause legen, akzeptieren eher längere Wege und höhere Fahrtkosten. Wer dagegen vor allem die kulturellen Angebote einer Großstadt schätzt, bevorzugt meist das Leben in der Nähe des Arbeitsplatzes.
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