Baufinanzierung: EZB erhöht zum zehnten Mal die Zinsen

Die Europäische Zentralbank EZB hat den Leitzins zum zehnten Mal in Folge angehoben. Die hohen Zinsen machen sich vor allem im Bau- und Immobiliensektor bemerkbar. Ifo-Präsident Clemens Fuest lobte den Zinsschritt: „Die Zinserhöhung der EZB ist gut begründet.“ Wie andere Experten den Schritt bewerten, lesen Sie hier.

Der EZB-Rat hat eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte beschlossen. Damit liegt der Zinssatz für Refinanzierungsgeschäfte der Banken bei 4,5 Prozent. Die Finanzierungsbedingungen für Immobilienkäufe bleiben damit vorerst angespannt.

Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, begründete die Entscheidung folgendermaßen: „Die Inflation geht weiter zurück. Es wird jedoch nach wie vor erwartet, dass sie zu lange zu hoch bleiben wird. Wir sind entschlossen, für eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zu unserem mittelfristigen Ziel von zwei Prozent zu sorgen“.

„Die Inflation bleibt trotz der konjunkturellen Abkühlung hoch. Für das Jahr 2024 hat die EZB ihre Inflationsprognose erhöht, vor diesem Hintergrund ist die Zinserhöhung folgerichtig“, sagt der ifo-Präsident Clemens Fuest.

Friedrich Heinemann, Ökonom am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erklärt: „Diese Entschlossenheit in der Inflationsbekämpfung ist vor allem ein Signal an die Lohnpolitik: Tarifverhandlungen sollen sich darauf verlassen können, dass spätestens 2025 die Rückkehr zur Preisstabilität gelingt (…). Das heutige Signal ist wichtig und wertvoll.“

Zur erneuten Erhöhung des Leitzinses sagt Oliver Wittke, Hauptgeschäftsführer des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA): „Es war erwartbar, dass die EZB die Zinsschraube weiter nach oben dreht. Allen Beteiligten muss allerdings klar sein, dass die Verschärfung der Geldmarktpolitik die Immobilienbranche unter enormen Druck setzt.“

Prof. Dr. Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel, kommentierte bereits die vorige Leitzinserhöhung im Juli 2023 so: „Die EZB hat im Kampf gegen die Inflation wirkungsvoll Zähne gezeigt, die Inflationsrate hat sich gegenüber ihrem Höchststand etwa halbiert.“ Und weiter: „Die Effekte der Zinserhöhungen sind inzwischen deutlich sichtbar: Der Immobilienmarkt ist eingebrochen (…)“.

(Foto: © Moritz320, Pixabay)

Gute Nachbarschaft ist wichtig

Kaum jemand in Deutschland lebt völlig isoliert von anderen Menschen. Gute Nachbarschaft ist den meisten Menschen sehr wichtig, kann aber Segen und Fluch zugleich sein. Wer sich an die ungeschriebenen Gesetze und die gesetzlichen Vorschriften hält, ist auf der sicheren Seite.

Die Vorteile guter Nachbarschaft müssen nicht rechtlich geregelt werden, sie leuchten jedem von selbst ein. Eine freundliche und kooperative Nachbarschaft schafft ein gutes Gemeinschaftsgefühl. Die Nachteile von Nachbarschaft entstehen oft durch zu wenig Abstand. Lärm von Nachbarn kann zu Stress und Unannehmlichkeiten führen. Unterschiedliche Lebensstile und Gewohnheiten können zu Konflikten über Parkplätze, Grundstücksgrenzen oder Haustiere führen.

Eskaliert der Streit, leidet nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern auch das Wohlbefinden aller Beteiligten. Das Bürgerliche Gesetzbuch schafft Klarheit in allen Fragen des Privatrechts. Darüber hinaus gelten regionale Verordnungen und Vorschriften bei Grenzstreitigkeiten, Bauvorhaben, Lärm- und Geruchsbelästigungen.

Beispielsweise müssen Bäume, Sträucher und Hecken einen je nach Wohnort unterschiedlichen Mindestabstand zum Nachbargrundstück einhalten. Beeinträchtigungen eines Grundstücks durch Laubfall oder durch Kiefernnadeln und Tannenzapfen werden von der Rechtsprechung als ortsüblich angesehen.

Bauordnungsrechtliche Vorschriften über Mindestabstände dienen der Wahrung eines ausreichenden Sozialabstandes zum Nachbarn. Sie gelten übrigens nur für die Außenwände oberirdischer Gebäude. Garagen, die vollständig unter der Geländeoberfläche errichtet werden, sind nicht abstandsflächenrelevant (OVG NRW, 16.04.2023. Az. 7 A 2967/21). Ausnahmemöglichkeiten sind z.B. auch für den Anbau von Balkonen vorgesehen (OVG Berlin-Brandenburg, 26.04.2023. Az. 10 N 56/20).

Eine offene und respektvolle Kommunikation ist der Schlüssel zur Lösung von Nachbarschaftskonflikten. Sprechen Sie Probleme frühzeitig an, um Missverständnisse zu vermeiden. Seien Sie kompromissbereit, um gemeinsame Lösungen zu finden. Respektieren Sie die Privatsphäre.

(Foto: © Gerd Altmann, Pixabay)

Lage am Mietmarkt weiter angespannt

Der Mietmarkt wird immer enger. In 69 von 80 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern sind die Mieten innerhalb eines Jahres gestiegen – in 10 der untersuchten Großstädte sogar stärker als die aktuelle Inflationsrate. Hohe Wohnkosten und gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise belasten die Haushalte.

Die Chancen auf sinkende Mieten in naher Zukunft sind gering. Im Gegenteil: „Die Rekordzuwanderung nach Deutschland und die Flaute im Wohnungsbau belasten die ohnehin angespannten Mietmärkte zusätzlich“, sagt Felix Kusch, Geschäftsführer des Internetportals Immowelt. Hohe Neubauzahlen sollten nach dem Willen der Bundesregierung eigentlich den steigenden Mieten entgegenwirken. Doch die Fertigstellungen erreichen von Monat zu Monat neue Tiefstände. Statt 400.000 neuer Wohnungen pro Jahr stehen im kommenden Jahr weniger als 200.000 neue Wohnungen zu befürchten.

Experten gehen davon aus, dass in Deutschland rund 700.000 Wohnungen fehlen. Die Rekordzuwanderung – allein im Jahr 2022 gab es rund 1,5 Millionen mehr Zuzüge als Fortzüge – dürfte die Zahl der benötigten Wohnungen weiter steigen lassen.

Besonders prekär ist die Situation für Mieter in München. Die bayerische Landeshauptstadt ist traditionell das teuerste Pflaster Deutschlands. In den vergangenen zwölf Monaten stiegen die durchschnittlichen Angebotsmieten um 5,2 Prozent. Statt 16,68 Euro müssen Mieter bei Neuvermietungen nun 17,55 Euro für den Quadratmeter im Bestand bezahlen.

In den anderen Metropolen ist das Preisniveau zwar deutlich niedriger, aber auch die Durchschnittseinkommen. Die Belastung ist daher ähnlich hoch und steigt ebenfalls an. In Hamburg und Berlin sind die Angebotsmieten binnen Jahresfrist um jeweils 3,9 Prozent gestiegen. In der Hansestadt liegen die Angebotsmieten aktuell bei 11,27 Euro, in der Bundeshauptstadt bei 11,74 Euro. Noch teurer sind Stuttgart, Frankfurt und Köln.

Aufgrund der hohen Mieten in den Metropolen rücken zunehmend auch kleinere Städte mit noch moderatem Mietniveau in den Fokus. Vielerorts lohnt sich ein Vergleich, ob der Erwerb von Wohneigentum attraktiver ist als das Wohnen zur Miete.

(Foto: © Karlheinz Pape, Pixabay)

Was kostet das neue Heizsystem? Und lohnt sich das?

Viele Hausbesitzer in Deutschland werden sich über kurz oder lang von konventionellen Heizsystemen verabschieden müssen. 76 Prozent der Deutschen fühlen sich schlecht über die zu erwartenden Kosten einer neuen Heizung informiert.

Die Verunsicherung ist groß und viele Hausbesitzer fragen sich, ob sie sich einen Heizungstausch überhaupt leisten können. Hier hilft der ModernisierungsCheck auf www.co2online.de/modernisierungscheck. Die innovative digitale Lösung ermöglicht es, Kosten und Wirtschaftlichkeit von Sanierungsmaßnahmen für Gebäude zu prüfen. Die Online-Beratung ist kostenfrei und unabhängig. Sie basiert auf aktuellen Daten zu Energiepreisen, Modernisierungskosten und Fördermitteln von Bund und Ländern.

Alexander Steinfeldt, Sprecher der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online, sagt: „Investitionen für die energetische Sanierung in Höhe von 90.000 Euro bedeuten für Hauseigentümer eine monatliche Belastung von 90 bis 150 Euro über 20 Jahre. Doch die Sanierung zahlt sich aus. Sie führt zu spürbar niedrigeren Heizkosten und steigert den Wert der Immobilie.“

Was viele Hauseigentümer nicht wissen: Rund zwei Drittel der Investitionskosten sind Instandhaltungskosten, die ohnehin anfallen. In Kombination mit notwendigen Reparaturen rechnet sich die Investition in eine energetische Sanierung daher in den meisten Fällen. Um die finanzielle Belastung zu schultern, unterstützen staatliche Zuschüsse und Förderkredite die Hausbesitzer.

Ein individueller Sanierungsfahrplan von einem Energieberater empfiehlt sich als erster Schritt vor der Sanierung und wird vom Staat mit bis zu 80 Prozent gefördert. Vor und während der Sanierung können sich Hausbesitzer auf eine fachkundige Beratung und Baubegleitung verlassen, die ebenfalls im Rahmen des Bundesförderprogramms für effiziente Gebäude bezuschusst wird.

Wärmepumpen werden sich voraussichtlich zur dominierenden Technik und wichtigsten Alternative zu Gas- und Ölheizungen entwickeln, berichtet die VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. Entscheidend für den optimalen Betrieb sind eine gute Planung und eine sorgfältige Installation.

Mieterhöhung: Was erlaubt und was zu beachten ist

Die Lage auf dem Mietwohnungsmarkt spitzt sich weiter zu. Die Angebotsmieten sind in den vergangenen zwölf Monaten vielerorts weiter gestiegen. In 69 von 80 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern sind die Mieten innerhalb eines Jahres gestiegen. Bis zu 20 Prozent Mieterhöhung innerhalb von drei Jahren sind erlaubt. Mit einer Entspannung ist vorerst nicht zu rechnen.

Hier erfahren Sie in Kürze das Wichtigste zum Thema Mieterhöhungen: Wer neu in eine Mietwohnung eingezogen ist oder eine Mieterhöhung erhalten hat, kann sich darauf verlassen, dass die Miete für mindestens 15 Monate unverändert bleibt. Frühestens ein Jahr nach dem Einzug oder nach der letzten Mieterhöhung kann ein neues Mieterhöhungsverlangen gestellt werden. Ist das Mieterhöhungsverlangen berechtigt, wird die erhöhte Miete ab dem dritten Monat fällig.

Miete und Mieterhöhung sind im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt. Der Vermieter kann die Miete an die ortsübliche Höhe anpassen. Die Ortsüblichkeit ergibt sich aus dem Mietspiegel der Kommune. Gibt es keinen Mietspiegel, kann sich der Vermieter auf den Preis von drei Vergleichswohnungen oder auf ein Sachverständigengutachten berufen.

Wird eine Mietwohnung modernisiert, kann die Miete ebenfalls erhöht werden. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich tatsächlich um Modernisierungsmaßnahmen handelt – wie etwa den Einbau eines Aufzugs, den Anbau von Balkonen, eine bessere Wärmedämmung oder eine Solaranlage – und nicht um Instandhaltungsmaßnahmen, zu denen der Vermieter grundsätzlich verpflichtet ist. Modernisierungsmaßnahmen erhöhen den Wert der Mietsache. Vermieter dürfen deshalb acht Prozent der Kosten auf die Jahresmiete umlegen. Die Umlage von Instandsetzungskosten ist stark reglementiert. Mieterhöhungen sind auf zwei bzw. drei Euro pro Quadratmeter und Monat innerhalb von sechs Jahren begrenzt.

Aufgrund neuer staatlicher Vorgaben zur energetischen Sanierung werden in den kommenden Jahren viele Altbauten saniert werden müssen. Bisher wird in Deutschland nur etwa ein Prozent des Gebäudebestandes pro Jahr saniert. Um die Klimaziele zu erreichen, müsste es doppelt so viel sein. Derzeit stehen den wünschenswerten Sanierungen die enorm gestiegenen Baukosten und die hohen Zinsen entgegen.

(Foto: © NoName13, Pixabay)

Tipps: Sicherheit vor Hochwasser und Starkregen

Hausbesitzer sollten ihre Häuser durch geeignete Maßnahmen vor Hochwasser und Starkregen schützen. Darauf weist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hin. Denn mit steigenden Temperaturen steigt auch das Risiko von Starkregen und Überschwemmungen.

Bei Hochwasser ist der Keller die größte Schwachstelle im Haus. Vor allem Fenster und Abwasserrohre sind oft nicht ausreichend gesichert. Normale Kellerfenster halten dem Wasserdruck nicht lange stand. Um die Sicherheit zu erhöhen, können Umbauten notwendig sein. Eine Möglichkeit ist, Kellerfenster und Lichtschächte mit Abdeckungen oder Klappen zu versehen.

Auch die Kanalisation kann bei Starkregen schnell überlastet sein. Dies führt häufig dazu, dass Regenwasser, Abwasser und Fäkalien in das Haus zurückfließen. Rückstauverschlüsse verhindern das Eindringen von Wasser. Solche Rückstauverschlüsse können auch nachträglich eingebaut werden.

Im Außenbereich ist die Entsiegelung eine wirksame Maßnahme gegen Hochwasser und Starkregen. Versiegelte Flächen wie asphaltierte Straßen oder Betonflächen verhindern die Versickerung von Regenwasser in den Boden und führen zu Oberflächenabfluss und Überschwemmungen. Entsiegelung verringert nicht nur das Hochwasserrisiko, sondern fördert auch die ökologische Vielfalt und verbessert das Mikroklima.

Eine weitere wirksame Maßnahme im Außenbereich ist der Einbau einer Drainage. Damit kann Regen- oder Stauwasser gezielt abgeleitet werden. Dies ist besonders bei älteren Häusern sinnvoll, die anfällig für aufsteigendes Sickerwasser sind. Auch eine Regenwasserzisterne trägt zum Hochwasserschutz bei. In einem ober- oder unterirdischen Behälter kann Wasser von Dächern und anderen Flächen gesammelt und die Kanalisation entlastet werden. Das gesammelte Regenwasser kann vom Hausbesitzer zum Beispiel für die Gartenbewässerung genutzt werden.

Bei Neubauten sollte der Hochwasserschutz bereits in die ersten Planungen einbezogen werden. So lässt sich das Risiko teurer Hochwasserschäden kostengünstig reduzieren und teure Nachrüstungen können vermieden werden.

(Foto: © Analogicus, Pixabay)

Mehr Lebensqualität: Lebendiger Sonnenschutz im Garten

Ein Sommer ohne Sonnenschutz ist kaum noch vorstellbar. In den Niederlanden gibt es für Strandbesucher sogar kostenlose Sonnencremespender zum Schutz vor Hautkrebs. Auch im Garten, wo die Pflanzen schon von Natur aus für ein angenehmeres Klima sorgen, ist ein guter Sonnenschutz wertvoll – am besten auf natürliche Weise.

Die Möglichkeiten sind vielfältig – vom klassischen Sonnenschirm über die praktische Markise bis zum luftigen Sonnensegel. Auch mit lebendigem Grün lassen sich schattige Plätze schaffen, an denen es sich auch im Hochsommer gut aushalten lässt. Die beliebtesten natürlichen Schattenspender sind eindeutig Bäume, denn in ihrer unmittelbaren Umgebung sind die Temperaturen besonders angenehm. Das liegt nicht nur am Schattenwurf, sondern auch an der Fähigkeit der Bäume, über ihre Blätter Feuchtigkeit zu verdunsten. Dabei entziehen sie der Umgebungsluft Wärme, was zu einem kühleren Mikroklima führt. Davon profitiert nicht nur der Gartenfreund selbst, sondern auch das Klima insgesamt.

Ein weiterer Vorteil von Gehölzen ist die besondere Atmosphäre unter ihrem Blätterdach. Nicht jedes Privatgrundstück bietet ausreichend Platz für große Bäume mit ausladendem Schatten. Das muss aber auch nicht sein. Schon ein geschickt platziertes Gehölz in der Nähe eines Sitzplatzes kühlt den Sitzbereich gerade zur heißen Mittagszeit. Platzsparend mit großer Wirkung sind auch Dachplatanen oder Winterlinden. Ihre Kronen entwickeln sich in die Breite und beschatten eine vergleichsweise große Fläche. In Gruppen gepflanzt, eignen sie sich zum Beispiel gut für größere Sitzplätze.

Ebenso effektiv wie dekorativ sind Kletterpflanzen. Sie bilden mit der Zeit ein dichtes, grünes Blätterdach. Die Liste der geeigneten Pflanzen ist lang und bietet für jeden Standort und jede Gartensituation eine große Auswahl an Arten und Sorten.

Pflanzen für den Sonnenschutz müssen direkte Sonneneinstrahlung gut vertragen. Nur dann bieten sie lange Freude und erfrischenden Schatten. Wichtig ist auch, ob die Pflanze ein Selbstklimmer oder ein Gerüstkletterer ist. Letztere brauchen, wie der Name schon sagt, unbedingt eine Rankhilfe, an der sie sich emporranken können und an der sie bei Bedarf festgebunden werden können. Eine Laube, ein romantischer Torbogen oder eine Pergola sind schöne Varianten, um im Sommergarten einen Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen.

(Foto: © Grünes Presseportal, BGL)

Kleine Städte – große Bedeutung

Kleinstadt oder Großstadt? Wo würden Sie gerne wohnen? Und wo wohnen Sie tatsächlich? Metropolen stehen überwiegend im Fokus des politischen und gesellschaftlichen Interesses. Besonders junge Menschen zieht es wegen guter Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen oder vielfältiger Kulturangebote in die Großstädte.

„Allein in Deutschland leben fast 25 Millionen Menschen in Kleinstädten – und damit fast so viele wie in den 80 deutschen Großstädten“ sagt der Direktor des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Dr. Markus Eltges. „Die geografische Lage von Kleinstädten, zentral oder peripher, erklärt Unterschiede in den lokalen Standort- und Lebensbedingungen. Unabhängig von ihrer Lage tragen Kleinstädte maßgeblich zu gleichwertigen Lebensverhältnissen bei – als Wohnorte, aber auch als wirtschaftliche Zentren in den Regionen. Viele heimliche Weltmarktführer haben ihren Sitz in Kleinstädten. Aufholen müssen die Kommunen vor allem bei der Versorgung mit schnellem Internet. Hier gibt es nach wie vor eine große Lücke zur Versorgung in den Großstädten.“

Die Frage, ob man in Deutschland besser in einer Großstadt oder in einer Kleinstadt lebt, hängt stark von den individuellen Vorlieben, Bedürfnissen und Lebensumständen ab. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile und die Entscheidung hängt oft davon ab, welche Aspekte des Lebens einem persönlich wichtiger sind.

Großstädte punkten mit guten Arbeitsmöglichkeiten, einer guten Infrastruktur und einem großen kulturellen Angebot. Dem stehen hohe Mieten und Lebenshaltungskosten, mehr Lärm und Verkehr und eine größere Anonymität als in Kleinstädten gegenüber.

Kleinstädte bieten oft ein entspannteres Umfeld mit Zugang zu Natur und Grünflächen. Man kennt oft seine Nachbarn und fühlt sich eher als Teil einer engen Gemeinschaft. Die Lebenshaltungskosten sind in der Regel niedriger als in Großstädten, was einen größeren finanziellen Spielraum ermöglicht. Allerdings bieten Kleinstädte im Vergleich zu Großstädten weniger Vielfalt, sowohl was die Bevölkerung als auch was Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten betrifft.

Wer einen Umzug plant, sollte die Vor- und Nachteile zwischen Kleinstadt und Großstadt sorgfältig abwägen und auf seine persönlichen Präferenzen abstimmen.

(Foto: © Fietzfotos, Pixabay)

Einzigartige Chancen für Immobilienkäufer

Die steigenden Zinsen sollten Immobilien-Interessenten nicht vom Kauf abhalten. Wer Eigenkapital mitbringt, kann jetzt bei wenig Konkurrenz stark verhandeln und günstig zuschlagen. Schon bald kann die Immobilie mit günstigen Zinsen neu finanziert werden, schreibt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer in einem Gastbeitrag für Focus online.

Die Zinsen für Immobilienkredite haben sich innerhalb eines Jahres vervierfacht. Die Nachfrage auf dem Wohnimmobilienmarkt ist gesunken. Da die meisten Menschen einen Großteil ihrer Immobilie finanzieren, wirkt sich der Zinsanstieg direkt auf die Erschwinglichkeit von Wohneigentum aus.

Wohnimmobilien zählen seit Jahren zu den wertstabilsten Anlageklassen. Wer über viel Eigenkapital verfügt, legt mit dem Kauf einer Wohnimmobilie sein Geld weiter wertsicher an und kann sogar mit einer Rendite rechnen. Sobald die Zinsen wieder fallen, wird der Markt für Wohneigentum wieder an Dynamik gewinnen – und mit dieser Entwicklung ist bereits zum Jahreswechsel 2023/24 zu rechnen.

Ein historischer Rückblick zeigt, dass die Zeit von der letzten Zinserhöhung bis zur ersten Zinssenkung in der Regel maximal sieben Monate und im Durchschnitt fünf Monate betrug. Die meisten Markbeobachter gehen davon aus, dass die Inflationsraten in der zweiten Jahreshälfte 2023 wieder deutlich sinken. Schon Anfang 2024 könnte die erste Zinssenkung in der Wohnungsbaufinanzierung folgen. Dann würden auch die langfristigen Immobilienkreditzinsen fallen.

Bereits im zweiten Halbjahr 2023 oder im ersten Halbjahr 2024 könnte Kaufen wieder deutlich attraktiver sein als Mieten. Für Kaufinteressierte mit einer guten Eigenkapitalbasis bietet der aktuelle Markt große Chancen. Wer Werterhalt als Anlageziel verfolgt, dürfte mit einem vernünftigen Objekt in einer vernünftigen Lage auch in der aktuellen Zinsphase richtig liegen. Investoren mit ausreichend Eigenkapital können auch in der aktuellen Zinsphase zuschlagen und vom nachlassenden Wettbewerb profitieren.

Wer gut verhandelt, muss den Immobilienmarkt nicht abschreiben. Wer sein Glück nicht am Verhandlungstisch suchen will, sollte sich noch gedulden, denn gegen Ende des Jahres könnten sich die Bauzinsen in Erwartung einer Zinssenkung bewegen.

(Grafik: © Mediamodifier, Pixabay)

Selten wurde um ein Gesetz so erbittert gestritten wie um die Novellierung der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“, die das „erneuerbare Heizen“ auf einen neuen Weg bringen soll. Fast wären die dringend notwendigen klimapolitischen Weichenstellungen an den teilweise gegensätzlichen Positionen der Regierungsparteien und der wenig konstruktiven Haltung der Opposition gescheitert.

Doch die Bundesregierung hat sich jetzt auf ein neues Förderkonzept zum erneuerbaren Heizen verständigt. Basis und Ausgangspunkt bilden die bewährten Förderstrukturen der bestehenden „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG). Die BEG wird weiterentwickelt, damit auch künftig die Förderung zu den neuen gesetzlichen Anforderungen passt und mögliche Härtefälle besser adressiert werden können.

Mit dem Gesetz zur Novelle des Gebäudeenergiegesetzes wird der verbindliche Umstieg auf erneuerbare Energien beim Heizen gesetzlich verankert. Ab dem 01.01.2024 muss möglichst jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. In der Folge wird auch die Förderung angepasst.

Es gibt weiterhin im Rahmen der BEG eine Grundförderung für alle Bürgerinnen und Bürger im selbstgenutzten Wohneigentum sowie private Kleinvermieter (bis zu sechs Wohneinheiten, davon eine selbst bewohnt) für den Tausch einer alten fossilen gegen eine neue klimafreundliche Heizung. Der Fördersatz beträgt künftig einheitlich 30 Prozent für alle Erfüllungsoptionen.

Das neue Förderkonzept besteht aus vier Elementen, einer Grundförderung, bei der Bürgerinnen und Bürger wie bereits bislang Zuschüsse für den Heizungstausch erhalten können. Zum zweiten kann die Grundförderung durch einen Klimabonus weiter erhöht werden. Als drittes Element bleibt neben der Zuschussförderung eine ergänzende Kreditförderung weiterhin möglich und schließlich bleibt die heute schon bestehende Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung als alternatives Instrument weiterhin erhalten.

Mit Förderkrediten für den Heizungstausch stehen zudem Möglichkeiten zur Verfügung, die finanziellen Belastungen zeitlich zu strecken. Zudem wird es auch künftig Möglichkeiten der steuerlichen Abschreibung als alternatives Instrument geben.

(Foto: © Sweetluise, Pixabay)