Zensus 2022 liefert Daten zum Wohnen und zur Energie

Im Mai dieses Jahres hat das statistische Bundesamt die aktuellen Daten für den Zensus 2022 erhoben. Ermittelt wird, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen.

Im Rahmen der Gebäude- und Wohnungszählung wurden alle privaten Eigentümer von Wohnungen oder Gebäuden mit Wohnraum befragt, ebenso gewerblich tätige Mehrfacheigentümer und Verwalter. Die Gebäude- und Wohnungszählung erfasst aktuelle Daten zum Wohnraum sowie zur Wohnsituation in ganz Deutschland. Die Ergebnisse liefern einen Überblick über die Struktur der Gebäude nach Baujahr, Heizungsart und Energieträger der Heizung. Weiterhin sind die Daten zum Wohnungsleerstand eine wichtige Grundlage für sinnvolle wohnungsbaupolitische Maßnahmen.

Der Zensus 2022 liefert die Datengrundlage zum Thema Energie bei Wohngebäuden. Erstmals seit 2011 wird es erstmals wieder aktuelle, flächendeckende Zahlen zum Wohnraum geben. „Wo brauchen wir mehr familiengerechte Wohnungen, wo mehr altersgerechten Wohnraum? Nur wenn wir belastbare Daten dazu haben, können wir bedarfsgerecht planen und entscheiden,“ sagt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes.

Durch den Zensus können wichtige Faktoren des energetischen Zustands von Gebäuden und Wohnungen aufgezeigt werden. Bei den Energieträgern wird nach Gas, Öl, Pellets, Biomasse, Solar, Strom und Kohle unterschieden. Damit sind die Zensus-Ergebnisse eine wichtige Datengrundlage für Entscheidungen im Rahmen der Klima- und Energiepolitik in Deutschland.

Durch die Erfassung der Nettokaltmieten wird ein umfassender Überblick über die Höhe der Bestandsmieten möglich. So kommen die neuen Daten des Zensus 2022 dem zunehmenden Bedarf nach bundesweit vergleichbaren Informationen zu Mieten entgegen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Wohnungsmangels kommt den Ergebnissen der Gebäude- und Wohnungszählung eine weitere bedeutende Rolle zu: Die Ergebnisse zum Leerstand zeigen erstmals detailliert auf, welche Gründe insbesondere für längeren Leerstand vorliegen. Die anonymisierten Daten lassen keine Rückschlüsse auf einzelne Wohnungen oder Gebäude zu.

Städte im Umbruch: Was bedeutet das für die Bewohner

Städte in Deutschland sind seit Jahrzehnten ein Magnet für junge Menschen und auch für Touristen aus aller Welt. Die gewachsenen Altstädte, beliebte Wohnviertel, die Vielfalt des Angebots an Arbeit, Kultur, Unterhaltung und Wohnqualität waren bislang eine Garantie für Lebensqualität. Jetzt ändern sich die Städte. Ist das gut oder schlecht?

Was tun Deutschlands Städte für eine klimagerechte Stadt- und Mobilitätsentwicklung? Und auf welche Lösungen setzen Städte anderer europäischer Länder? Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) verglich in einer Studie Maßnahmen von zehn internationalen Städten und prüfte die Übertragbarkeit auf deutsche Kommunen.

Laut Studie wird der Mobilitätssektor von allen untersuchten Städten als wichtiger Hebel zur CO2-Einsparung angesehen. Alle streben eine Verkehrsmittelverlagerung an durch eine Kombination aus Maßnahmen zur Stärkung von Fuß-, Radverkehr und ÖPNV sowie von Maßnahmen zur Reduzierung des Pkw-Verkehrs. Aber selbst die als Vorreiter geltenden internationalen Städte haben noch keine vollständige Verkehrswende erreicht.

Der stationäre Einzelhandel steht vor ähnlichen Herausforderungen wie der Verkehr. Die Einzelhändler müssen deutliche Umsatzrückgänge hinnehmen. Von Januar bis September 2022 machten Bekleidungsgeschäfte elf Prozent weniger Umsatz als 2019, Buchläden 21 Prozent, Spielwarengeschäfte 17,5 Prozent. Der Onlinehandel legte im selben Zeitraum um 31,2 Prozent zu. Die Passantenzahlen in deutschen Einkaufsstraßen gingen deutlich zurück.

Die veränderte Mobilität und die Probleme im Einzelhandel sind die Hauptgründe dafür, dass die Städte ihr Gesicht in den kommenden Jahren deutlich verändern werden. Der zurückgedrängte Individualverkehr wird für bessere Luft und weniger Lärm sorgen. Der Wegfall von Verkehrsflächen macht Platz für andere Nutzungen. Dieser neue Freiraum ist begehrt: Denn durch den Bau neuer Wohnungen steigt auch das Bedürfnis nach grünen Erholungs- und Freizeitflächen. Die Frage ist: Werden und können Freizeitaktivitäten in der Mitte der Städte die bisher zentrale Funktion der Städte als Einkaufszentren ersetzen? Die Chancen für die Entstehung lebenswerter, menschenfreundlicher und lebendiger Städte erscheinen so groß wie nie zuvor – jetzt kommt es auf die Umsetzung an.

Steuern: Vererben oder verschenken wird 2023 teurer

Nein, die Erbschaftsteuern sollen – entgegen manchen Gerüchten – nicht erhöht werden. Dennoch könnte sich die steuerliche Belastung bei der Übertragung von Immobilien erhöhen. Im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2022 soll das Bewertungsgesetz geändert werden. Dadurch könnte auch die Erbschaftsteuer für Immobilien steigen.

In einigen Bereichen des Steuerrechts hat sich neuer Gesetzgebungsbedarf ergeben. So ist es beispielsweise notwendig Anpassungen an das EU-Recht und die EuGH-Rechtsprechung sowie Reaktionen auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesfinanzhofs in die Gesetzgebung einzuführen. Diesem Zweck dient das Jahressteuergesetz 2022.

Das Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz (ErbStG) selbst wird nicht angetastet. Der Gesetzgeber muss aber aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichtes die Besteuerung von Grundbesitz zum tatsächlichen Verkehrswert gewährleisten. Das Jahressteuergesetz 2022 enthält deshalb unter anderem geplante Änderungen des Bewertungsgesetzes (BewG). Dieses bildet die Grundlage für die Bewertung von Immobilien für erbschafts- und schenkungssteuerliche Zwecke. Durch die geplanten Änderungen kann es ab 2023 aufgrund der neuen Bewertung zu einer höheren steuerlichen Belastung bei der unentgeltlichen Übertragung von Immobilien kommen.

Nach den bisherigen Bewertungsverfahren wurden regelmäßig niedrigere Verkehrswerte für Immobilien ermittelt. Der Gesetzentwurf sieht eine Anpassung des Bewertungsverfahrens vor, damit der tatsächliche Verkehrswert präziser ermittelt werden kann. Auf diese Weise sollen die weiter steigenden Grundstückspreise bei der steuerlichen Bewertung besser berücksichtigt werden.

Kritiker bemängeln, dass das Finanzministerium auf diese Weise eine versteckte Steuererhöhung durchsetzen will. Sollte der Entwurf wie geplant in Kraft treten, gelten die Vorschriften für das neue Bewertungsverfahren ab dem 01.01.2023. Grundstücke, die unentgeltlich übertragen werden, könnten ab dann mit deutlich höheren Werten steuerlich zu berücksichtigen sein. Es empfiehlt sich, rechtzeitig zu prüfen, ob bereits geplante Übertragungen von der Gesetzesänderung betroffen sind.

Immobilienmarkt: Hohe Preise trotz steigender Zinsen?

Das Kaufinteresse an Immobilien hat auf Grund der enormen Finanzierungskosten massiv ab- und das Angebot stark zugenommen. Die aktuelle Wirtschaftslage veranlasst viele Interessierte vom Kauf- in den Mietmarkt zu wechseln. Von Preisverfall kann aber keineswegs die Rede sein und eine Wende hin zum Käufermarkt erkennen die meisten Fachleute auch noch nicht.

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat die Entwicklung von Mieten und Kaufpreisen in 97 deutschen Städten untersucht. Danach sind die Immobilienpreise in Deutschland weiter gestiegen: Eigenheime und Eigentumswohnungen waren im Jahr 2022 im Durchschnitt um elf Prozent teurer als im vergangenen Jahr. Die Mieten nahmen gleichzeitig um vier Prozent zu und damit deutlich weniger.

Für immer mehr Regionen und Marksegmente zeichnen sich spekulative Übertreibungen an. Diese könnten bald korrigiert werden, denn mit der hohen Inflation und den steigenden Zinsen hat sich das Finanzierungsumfeld des Immobilienmarktes eingetrübt. „Wir stehen in Deutschland zwar nicht vor dem Platzen einer riesigen Immobilienpreisblase“, sagt Dr. Konstantin Kholodilin von der Abteilung Makroökonomie des DIW. Wir werden also keine Krise wie in den USA oder in Spanien während der Finanzkrise erleben – aber Preiseinbrüche von bis zu zehn Prozent seien durchaus möglich.

JLL Germany sieht die Lage für einige Segmente des Immobilienmarktes deutlich negativer: Einer Analyse zufolge werden Gebäude mit schlechter Energiebilanz mit immer höheren Wertabschlägen bestraft. Die Preisdifferenz zu energieeffizienten Immobilien beträgt im ersten Halbjahr 2022 zwischen zwölf und 33 Prozent im Mittel. An Märkten mit hohem Angebotsüberhang und schlechterer Verhandlungsposition steige der Preisabschlag der Verkäufer auf fast 50 Prozent. Immobilien mit besserer Energieeffizienz reagieren weniger empfindlich auf die aktuelle Versorgungskrise. Bei den Nettokaltmieten fällt der Abschlag mit durchschnittlich 2,5 Prozentpunkten niedriger aus als bei den Kaufpreisen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Immobilienmarkt in Deutschland vergleichsweise stabil bleiben wird. Zwar verschlechtern sich die Finanzierungsbedingungen, doch eine extreme, übermäßig um sich greifende Verschuldung der privaten Haushalte ist nicht zu erwarten.

Wohnen wird immer teurer – besonders in den Metropolen

Die derzeitige Wirtschaftslage fordert alle Bundesbürger heraus. Über den angespannten Mietmarkt beklagten sich viele schon vor Beginn der hohen Inflation. Wo können sich Mieter heute noch eine angemessene Wohnung leisten. Wo kann man preiswerte Wohnungen kaufen?

Für eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben Wissenschaftler die Miet- und Lohnentwicklung der vergangenen drei Jahre ausgewertet. Danach ist Wohnen in den meisten Kreisen der Republik teurer geworden. Für München gilt weiterhin die Formel: Teuer, teurer, München. Ein Single-Haushalt mit mittlerem Einkommen, der nicht mehr als 25 Prozent dafür ausgeben will, bekommt gerade mal 36,2 Quadratmeter Wohnfläche. Zu den teuersten Kreisen zählen darüber hinaus Freiburg im Breisgau (dritter Platz), Frankfurt am Main (sechster Platz) und Offenbach (siebter Platz).

Doch teuer heißt nicht, dass sich die Menschen heute weniger leisten könnten als noch 2018: Bis 2021 sind die Löhne stärker gestiegen als die Mieten. Das heißt für einige Städte: Durchschnittshaushalte können sich dort mehr Wohnfläche leisten. Insgesamt zeigt die Auswertung jedoch, dass die Erschwinglichkeit im Zeitraum 2018 bis 2021 in 75 Prozent der Kreise gesunken ist.

Bei den Kaufimmobilien sieht es ähnlich aus. Nach deutlichen Preiskorrekturen im zweiten Quartal von bis zu 5,3 Prozent bei Neubau-Eigentumswohnungen, steigen die Angebotspreise laut ImmoScout24 im dritten Quartal wieder moderat an. Bei einem Preisauftrieb zwischen 0,5 und 1,7 Prozent bleiben die Angebotspreise in Köln, Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt am Main dennoch circa 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter unter dem Niveau des ersten Quartals 2022.

München ist mit einem Preisanstieg von 1,2 Prozent mit Abstand weiterhin die teuerste Metropole Deutschlands. Der Quadratmeterpreis liegt im dritten Quartal bei ca. 9.837 Euro und damit über 3.000 Euro höher als bei den restlichen Metropolen. Im Vergleich der sieben Metropolen bleibt Köln die einzige Metropole mit einem Quadratmeter-Angebotspreis unter der Grenze von 6.000 Euro. In den restlichen Metropolen rangieren die Angebotspreise zwischen knapp 6.400 bis 6.700 Euro pro Quadratmeter.

Homeoffice etabliert sich und verändert das Wohnen

Arbeiten und Wohnen wachsen immer mehr zusammen. Dadurch verändern sich die Anforderungen an unsere Wohnungen. Auch städtebaulich sind Veränderungen zu erwarten. Die frühere Trennung der Bereiche Wohnen, Arbeit und Produktion erzeugte weite Arbeitswege, Schlafstädte und Industrielandschaften. Das Nebeneinander verschiedener Lebensbereiche ist heute ausdrücklich erwünscht.

Corona hat die Arbeitsbedingungen dauerhaft stark verändert. Die Homeoffice-Nutzung unter Vollzeitbeschäftigten in Deutschland hat sich nach der Pandemie auf durchschnittlich 1,4 Tage pro Woche eingependelt. Im Nachbarland Frankreich sind es 1,3, in den USA 1,6 und in Japan 1,1 Tage. Das ist das Ergebnis einer Studie des ifo Instituts, die 27 Länder vergleicht. „Nie zuvor hat irgendein Ereignis in so kurzer Zeit derart umfassend das Arbeitsleben umgekrempelt“, sagt Mathias Dolls, einer der Autoren der Studie.

Die traditionelle Skepsis gegenüber dem Homeoffice hat offenbar abgenommen: So sagen über die Hälfte der befragten Beschäftigten, sie seien im Homeoffice produktiver, als sie es erwartet hätten. Je positiver die Beschäftigten ihre Produktivität im Verhältnis zu ihren vorherigen Erwartungen einschätzten, desto mehr Homeoffice-Tage bieten die Arbeitgeber an. Dieser Zusammenhang gilt in allen 27 untersuchten Ländern. Darüber hinaus wurden mehr Homeoffice-Tage angeboten, je härter die Lockdowns während der Corona-Pandemie waren.

Die Beschäftigten möchten die Arbeit von zuhause nicht mehr missen. 26 Prozent würden eine neue Arbeitsstelle suchen, wenn ihr Arbeitgeber nur noch Präsenzarbeit anbietet. Andere Studien in den USA ergeben, dass sogar mehr als 40 Prozent der derzeitigen Heimarbeiter sich einen neuen Arbeitsplatz suchen würden, wenn ihr Arbeitgeber eine vollständige Rückkehr ins Büro verlangen würde.

Dieser Trend könnte weitreichende Folgen haben, sagt Dolls – etwa für die Arbeitsorganisation in Firmen und ihre Innovationsfähigkeit oder für die Städte: „Wenn ältere und wohlhabendere Beschäftigte in die Vorstädte abwandern, könnten die Mieten in manchen Städten sinken. Das wiederum erleichtert jungen Arbeitnehmer*innen, dort zu leben und von den Vernetzungsmöglichkeiten zu profitieren.“

Umstieg auf Wärmepumpe spart Hunderte Euro im Jahr

Der diesjährige Winter fordert den deutschen Bürgern viel ab. Sie sollen Energie sparen und sich mit neuen Methoden der Energieversorgung auseinandersetzen. Wärmepumpen sind derzeit liebstes Kind der Politik. Halten Sie auch, was versprochen wird? Ein Überblick:

Das Analyse-Institut Prognos hat die Wärmepumpentechnik unter die Lupe genommen. Schließlich sollen ab dem 1. Januar 2024 neu eingebaute Wärmeerzeuger mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien einbinden. Da werden überprüfbare Zahlen dringend gebraucht. Im Auftrag des Bundesverbandes Wärmepumpe e. V. hat das Institut eine Zahlenbasis zur Abschätzung der Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen in vermieteten Mehrfamilienhäusern unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen erstellt.

Das Projektteam beleuchtete die Frage der sozialen Verträglichkeit von Umbaumaßnahmen, indem die Umlegung der Kosten und deren wirtschaftliche Folgen auf Mietende und Vermietende untersucht wurden.

Aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise und unter Berücksichtigung der Förderung hat sich die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen in mittelmäßig sanierten Mehrfamilienhäuser gegenüber dem Einsatz fossil befeuerter Wärmeerzeuger im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich verbessert, bestätigt Prognos. Der Wechsel zur Wärmepumpe sei inzwischen wirtschaftlicher als der bloße Austausch eines Gaskessels. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) nimmt Bezug auf das Ergebnis der Prognos-Studie: Mit dem Umstieg von Gas auf eine Wärmepumpe können Verbraucher:innen mehrere hundert Euro im Jahr sparen.

Die Studie vergleicht die Gesamtkosten einer Wärmepumpe mit denen eines neuen Gaskessels über eine Nutzungsdauer von fünfzehn Jahren inklusive Investitions-, Wartungs- und Betriebskosten. Bei den aktuellen Gaspreisen kann man mit einer Wärmepumpe demnach in einer 70 Quadratmeter großen Wohnung in einem typischen Mehrfamilienhaus aus den Achtzigerjahren rund 65 Euro im Monat sparen, also 780 Euro im Jahr. Selbst bei fallenden Gaspreisen läge die Kostenersparnis bei mindestens 25 Euro im Monat (300 Euro im Jahr). Dabei sind nicht nur die Kosten für den Bezug der Energie (Strom bzw. Gas), sondern auch die Investitionskosten für Wärmepumpen bzw. Gaskessel berücksichtigt, die in Form der sogenannten Modernisierungsumlage auf Mieterinnen und Mieter umgelegt werden können.

Erfolgreich mit Immobilien: Sparen, Finanzieren, Investieren

In jungen Jahren reicht das Monatsbudget vielfach nicht, um Reichtümer anzuhäufen. Um so wichtiger ist es, schon früh die richtige Strategie für den Vermögensaufbau zu wählen. Wohneigentum stellt dabei eine wichtige Säule dar. Sparen allein reicht nicht.

Nach Angaben des Meinungsforschungsinstitutes Kantar sehen sich derzeit weniger als 40 Prozent der Deutschen in der Lage, für bestimmte Zwecke zu sparen. Das ist der niedrigste Wert seit 25 Jahren. Ursache ist vor allem die starke Preisexplosion. Das statistische Bundesamt hat eine Sparquote der privaten Haushalte für das 1. Halbjahr 2022 von 11,1 Prozent ermittelt. Im 1. Halbjahr des Vorjahres lag die Quote bedingt durch Corona-Einschränkungen noch bei 18,2 Prozent. Das war ein historischer Höchstwert.

Die Finanzierung von Wohneigentum spielt beim Vermögensaufbau eine wichtige Rolle. Im Jahr 2021 wurden 316,5 Milliarden Euro zur privaten Wohnungsbaufinanzierung ausgezahlt. Die Sparkassen erzielten mit fast 100 Milliarden Euro den größten Marktanteil von 31,4 Prozent. Die Genossenschaftsbanken kamen auf einen Marktanteil von 25,6 Prozent. Der Marktanteil der Kreditbanken lag bei 23,0 Prozent. Die Bausparkassen erreichten ihr zweitbesten Ergebnis und erreichten einen Marktanteil von 12,7 Prozent. Realkreditinstitute, also private Hypothekenbanken und öffentlich-rechtliche Grundkreditanstalten, kamen auf 3,4 Prozent gefolgt von Lebensversicherungen mit einem Marktanteil von 2,7 Prozent. Die Landesbanken erreichten einen Marktanteil von 1,1 Prozent.

Die Bildung von Wohneigentum ist der klassische Einstieg in den Vermögensaufbau. Die Politik will ab 2023 den Erwerb von Wohneigentum wieder besser fördern. Als Absicherung im Alter durch mietfreies Wohnen entlasteten eigene vier Wände die sozialen Sicherungssysteme. Zugleich schafft Wohneigentum einen inflationssicheren Vermögenswert, der an Kinder und Enkel weitergegeben werden kann.

Oft stellt mangelndes Eigenkapital die größte Hürde beim Wohneigentumserwerb dar. 80 Prozent der Mieter würden nach neuesten Umfragen am liebsten in eigenen vier Wänden wohnen. 25 Prozent von ihnen planten einen Immobilienkauf, auch wenn fast alle meinten, dass dies heute schwieriger sei als noch vor fünf Jahren.

Die Zukunft der Wohnenergie – Photovoltaik, -Wärmepumpe, Wärmenetze, Geothermie ...

Die Strom- und Wärmeversorgung in Wohnhäusern soll künftig vollständig erneuerbar sein. Deutschland will bis spätestens 2045 klimaneutral werden. So lange müssen und sollten Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer aber nicht warten. Klimafreundlich heizen und Strom erzeugen geht auch schon heute.

Photovoltaikanlagen erzeugen klimaneutral Strom; Wärmepumpen, Wärmenetze und andere erneuerbare Energien heizen umweltfreundlich und sind inzwischen auch für Bestandsgebäude geeignet. Bei der Wärmeversorgung sollte das Haus zuerst fit für die Erneuerbaren gemacht werden. „Damit sind Maßnahmen am und im Gebäude gemeint, etwa eine Dämmung und ein hydraulischer Abgleich der Heizung“, erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau.

Bei der Stromversorgung liegt die Lösung auf dem Dach. Photovoltaikmodule sind der einzige Bestandteil des Hauses, der mehr einbringt, als er kostet. Die Photovoltaikanlage muss nicht zwingend Richtung Süden ausgerichtet sein. Auch eine Ost- oder West-Ausrichtung liefert gute Erträge.

Der Anschluss an ein Wärmenetz bietet sich an, wenn das vor Ort möglich ist. Wärmenetze werden in dicht bebauten Quartieren in den kommenden Jahren an Bedeutung zunehmen. Die Wärme stammt überwiegend aus erneuerbaren Wärmequellen – etwa aus Solarthermie oder Bioenergieanlagen.

Wärmepumpen erlauben dort, wo es kein Wärmenetz gibt, eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Dass die Wärmeerzeuger auch im Bestand gut funktionieren, hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE aufgezeigt. Den überwiegenden Teil der Energie gewinnen die Geräte aus ihrer direkten Umwelt, der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser.

Stückholz- oder Pelletkessel kommen in Betracht für Gebäude, die kein Niedertemperaturniveau erreichen können. Bei denkmalgeschützten Gebäuden ist dies häufig die einzige Möglichkeit, ohne gut gedämmte Gebäudehülle annähernd klimaneutral zu heizen.

Die Tiefe Geothermie hat durch die Erdwärmenutzung großes Potenzial für Nah- und Fernwärmenetze im urbanen Raum, bleibt allerdings bisher oft in Planung und Bürokratie stecken.

(Foto: © Klimahaus Bremerhaven, Erich Westendarp, Pixabay)

Preise für Immobilien sind stabil, teilweise rückläufig

Wo kann man in Krisen sicher investieren? Wie entwickeln sich die Preise für Immobilien? Das fragen sich in dieser Zeit besonders Immobilieneigentümer und -eigentümerinnen, die kaufen wollen oder sich mit Verkaufsgedanken tragen. Abwarten oder Handeln?

Um die Situation auf dem deutschen Immobilienmarkt abzuschätzen, lohnt sich ein Blick auf den Europace Hauspreis-Index EPX. Dieser basiert auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des Europace Finanzierungsmarktplatzes. Über Europace werden über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. Der EPX wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR entwickelt und wird seitdem monatlich erhoben. Er umfasst Bestands- und Neubauhäuser sowie Eigentumswohnungen.

Der Europace Hauspreisindex zeigte bereits im Juli einen Preisrückgang für alle Segmente. Die Preise für Eigentumswohnungen fallen um minus 0,86 Prozent auf 228,65 Indexpunkte. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate waren die Preise noch um 7,93 Prozent gewachsen.

Auch die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser sinken erstmals leicht mit einem Rückgang von -0,26 Prozent. Im Vorjahresvergleich lag das Wachstum mit 11,65 Prozent noch über der Zehn-Prozent-Marke. Nach den Eigentumswohnungen sinken die Preise für Bestandsimmobilien am zweitstärksten. Das Segment verzeichnet eine Abnahme von -0,69 Prozent und einen Abstieg auf 215,63 Indexpunkte. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate stiegen die Preise für Bestandshäuser um 8,03 Prozent.

„Käufer:innen werden in der aktuellen Lage, aufgrund der hohen Inflation und der steigenden Energiepreisen, etwas zurückhaltender. Wir sehen aber auch, dass die Immobilienpreise vorerst einen Höhepunkt erreicht haben und gerade leicht abfallen. (…) Verkäufer:innen sind derzeit wieder eher bereit, über Kaufpreise zu sprechen und zu verhandeln. Das bedeutet, es bieten sich trotz des Zinsanstiegs auch neue Möglichkeiten für die Verbraucher:innen,” erklärt Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace.

(Foto / Grafik: © Europace)