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Zu wenig Platz?

Zum Wohnen zu wenig Platz zu haben ist nie schön, doch normalerweise können Menschen diesem Problem aus dem Weg gehen. Die Zeit am Arbeitsplatz und in der Schule entzerrt die Situation zu Hause. Mit der Krise ist das jedoch vorbei. Schulen und Kindergärten öffnen zwar langsam wieder, dennoch sind die meisten Bundesländer von einem normalen Betrieb noch weit entfernt. Das Homeoffice ist für viele Menschen zum Alltag geworden, andere sind jedoch in Kurzarbeit oder haben ihren Job verloren. Die Folge ist immer, dass mehr Zeit zu Hause verbracht wird. 

So viele Menschen haben statistisch zu wenig Platz 

Laut dem Statistischen Bundesamt leben in Deutschland sechs Millionen Menschen in zu kleinen Wohnungen. Im internationalen Vergleich verschwimmt dieser Eindruck etwas, denn hier steht Deutschland eigentlich recht gut da. 

Diese „Überbelegung“ liegt etwa dann vor, wenn zwei Teenager in einem Zimmer leben oder das Wohnzimmer gleichzeitig als Schlafraum genutzt werden muss. Solche Zustände werden meist in Städten gefunden, wo 11,5 Prozent der Einwohner zu wenig Platz haben. Auf dem Land haben nur vier Prozent der Bewohner nicht ausreichend Raum für alle Familienmitglieder.

In der Krise ist diese Situation besonders schlimm, denn man kann nicht einfach ausweichen. Teilweise galten in den einzelnen Bundesländern Ausgangsbeschränkungen, sodass man nur mit einem „triftigen Grund“ nach draußen dufte. 

Platzbedarf ändert sich im Laufe der Jahre

Zwar war zu beobachten, dass in den letzten zehn Jahren der Anteil der Mieterhaushalte, die weniger als einen Raum pro Person zur Verfügung haben, etwas angestiegen ist. Dabei muss doch auch bedacht werden, dass sich der verfügbare Wohnraum pro Kopf in den Jahren zwischen 1960 und 2004 verdoppelt hat. Das hängt einerseits mit den gewachsenen Ansprüchen zusammen, andererseits auch mit der steigenden Zahl an Singlehaushalten. Die Corona-Pandemie und die folgenden Einschränkungen bringen nun ans Licht, was ohnehin zur Lebensrealität der betroffenen Menschen gehört. 

Zudem kann es sein, dass sich die Arbeitswelt nach Corona ändern wird, etwa indem vermehrt im Homeoffice gearbeitet wird. Das kann auch den persönlichen Anspruch an Wohnraum verändern, indem nicht mehr nur die Nähe zum Arbeitsplatz relevant ist. Auch das Vorhandensein eines kleinen Büros kann die Attraktivität einer Wohnung dann vergrößern.